Sie ist Wittlicherin und kommt aus Venezuela
„Deutschland ist so ein tolles Land“ erklärte die Wittlicherin Milagros del Carmen Mussler im Rahmen ihres Vortrages „Ich bin Wittlicherin und komme aus Venezuela“, den sie am 3. März diesen Jahres auf Einladung der Stadtbücherei Wittlich und der Casino-Gesellschaft im ausgebuchten großen Saal des Casinos in Wittlich hielt. Frau Mussler verließ Venezuela zum Zwecke eines Aufbaustudiums in Deutschland 1991 und immatrikulierte sich an der Universität Trier, wo es „einen jungen Mann“ gab, der die Rückkehr nach Venezuela bis heute verhindert. Dieser heute nicht mehr ganz so junge Mann verfolgte mit den drei gemeinsamen Söhnen aufmerksam den ausführlichen und temperamentvoll gehaltenen Vortrag seiner schönen und klugen Frau über ihre Ursprungsheimat. Venezuela ist 2,5 mal so groß wie Deutschland, aber nur von 30 Millionen Einwohnern bewohnt, die hauptsächlich in den Großstädten wie Caracas an der karibischen Küste wohnen. Das Land ist ungemein abwechslungsreich und verfügt über alpine Regionen in den Anden mit beinahe 5.000 Meter hohen schneebedeckten Bergen ebenso wie tropische Landstriche mit Traumstränden und Palmenhainen wie aus dem Bilderbuch. Potential des Landes niedergemacht Venezuela besitzt wertvolle Bodenschätze wie Erdöl und Gold und ist ein fruchtbares Land, in dem Landwirtschaft (Kaffee, Kakao, Viehzucht, Bananen, Zuckerrohr, Mais, Gemüse, Gewürze etc.) sehr erfolgreich sein kann. Auch für den Tourismus ist dieser hoch attraktive Flecken Erde bestens prädestiniert. Aber das große Potential des Staates wird von einem korrupten Staatsapparat ausgebeutet, so dass ein winziger Prozentsatz über quasi das gesamte Vermögen Venezuelas verfügt, während der Rest der Bevölkerung inzwischen wieder hungert. Der Reichtum des Erdölbooms der 70er und 80er Jahre des 20. Jahrhunderts, der Venezuela zum Vorzeigeland Südamerikas machte, versackte in den Taschen weniger, so dass das Land heute zu den ärmsten Staaten Lateinamerikas mit der höchsten Kriminalitätsrate zählte. Eindringlich erzählte Frau Mussler, dass sie ihrer venezolanischen Familie heute eigentlich Lebensmittel über den Atlantik schicken müsste, da die Versorgungslage so schlecht geworden ist. Leihgroßeltern in der zweiten Heimat In Wittlich-Lüxem hat die 5köpfige Familie nicht nur eine Heimat, sondern auch wunderbare Leihgroßeltern für die Kinder gefunden. Milagros Mussler ist stolz auf Deutschland, auf das Rentensystem und andere soziale Einrichtungen z.B., während die Ehepaare in Venezuela immer noch möglichst viele Kinder zur Welt bringen müssen, um im Alter versorgt zu sein. Sie ist dankbar, sich als Frau beinahe überall alleine im öffentlichen Raum aufhalten zu können und bewundert die Offenheit und Hilfsbereitschaft, mit der in Wittlich auf die aktuelle Flüchtlingssituation reagiert wird. Für die zahlreichen Wittlicher Zuhörerinnen und Zuhörer, mit und ohne Migrationshintergrund, war es ein informativer, hoch interessanter und unterhaltsamer Abend, der aber auch Demut und Dankbarkeit lehren konnte. Im Juni (das genaue Datum wird noch bekannt gegeben) wird diese Reihe fortgesetzt mit dem Vortrag „Ich bin Wittlicherin und komme aus Griechenland“, den Frau Sindy Ntafopoulos, die Inhaberin eines griechischen Restaurants in Wittlich, halten wird. Fotos: Kulturamt

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