

Besonders dramatisch war die Lage in Traben-Trarbach. Stundenlang war die Feuerwehr dort im Dauereinsatz, um den Stadtteil Trarbach vor den Wassermassen zu schützen. Die Kanalisation drohte überzulaufen, das Wasser drückte mit enormem Druck aus der Mosel zurück in die Stadt. Nur durch das unermüdliche und koordinierte Handeln der Einsatzkräfte konnte Schlimmeres verhindert werden.
Stundenlang pumpten die Feuerwehrleute Wasser aus der Kanalisation zurück in die Mosel - oft am Rande ihrer Kräfte. Kritisch wurde es auch an der Hochwasserschutzmauer: Nur wenige Zentimeter fehlten damals, und das Wasser wäre übergelaufen. Wäre dieser Fall eingetreten, hätten auch die Pumpen nicht mehr ausgereicht, um Trarbach trocken zu halten. Ein weiterer Gefahrenherd war das Hochwasserschutztor an der Unterführung der Bundesstraße 53. Der starke Wasserdruck hatte das Tor verzogen und undicht gemacht - eine Situation, die sich schnell zu einem unkontrollierbaren Szenario hätte entwickeln können.Die B53 selbst war vielerorts überflutet - auch an Stellen, an denen dies normalerweise nicht zu erwarten war. Der Verkehr kam zum Erliegen, Umleitungen waren kaum mehr möglich, da auch Nebenstraßen unter Wasser standen.
Auch in Wittlich sorgte das Hochwasser für chaotische Verhältnisse: Die Lieser stieg innerhalb kürzester Zeit stark und unaufhaltsam an. Die sonst eher ruhige Flusslage verwandelte sich in einen reißenden Strom, der schließlich die Hochwassermauer überwand und in die Wittlicher Innenstadt strömte. Die Wassermassen bahnten sich ihren Weg durch Straßen und Gassen, überfluteten Keller und Geschäftsräume und bescherten den Wittlichern buchstäblich nasse Füße. Die überraschende Heftigkeit des Anstiegs stellte auch hier die Einsatzkräfte vor große Herausforderungen.
Trotz der katastrophalen Umstände mussten die Einsatzkräfte nicht nur gegen das Hochwasser kämpfen. Parallel dazu waren zahlreiche weitere Einsätze zu bewältigen – von technischen Hilfeleistungen bis hin zu Brandeinsätzen in der gesamten Moselregion.
Text: Kevin Schössler



