

WITTLICH. Wer dieser Tage mit seinem Hund durch die Straßen von Wittlich spaziert, ahnt vielleicht noch nichts davon - aber bald wird es ernst: Die Stadt will es wieder genau wissen. Wie viele Hunde leben eigentlich in Wittlich? Und vor allem: Wie viele davon sind korrekt angemeldet?
Ab dem 18. August startet die Hundebestandsaufnahme. Beauftragt ist ein externes Unternehmen, das in allen Stadtteilen von Tür zu Tür gehen und sich nach der tierischen Mitbewohnerschaft erkundigen wird. Die Aktion ist nicht neu - zuletzt wurde sie 2011 durchgeführt. Damals brachte die Kontrolle ein Anmeldeplus von 178 Hunden und damit einen Zuwachs von 22 Prozent. Seitdem hat sich einiges verändert: Die Zahl der Hunde ist vermutlich gestiegen, auch weil Haustiere gerade während der Corona-Jahre vielerorts zu treuen Alltagsbegleitern geworden sind. Doch nicht alle Halter haben ihren Vierbeiner bei der Stadt registriert.
Letzte Chance zur freiwilligen Meldung
"Es geht uns um Steuergerechtigkeit", heißt es aus dem Wittlicher Rathaus. Denn wer einen Hund hält, muss ihn anmelden - und Hundesteuer zahlen. 75 Euro kostet der erste Hund im Jahr, bei mehreren Hunden steigt der Betrag. Eigentlich. Denn in der Praxis werden Tiere oft nicht gemeldet. Das mag Bequemlichkeit sein - oder die Hoffnung, unentdeckt zu bleiben. Doch damit soll nun Schluss sein. Bis zum 18. August haben Hundehalter noch die Möglichkeit, ihre Tiere unkompliziert und bußgeldfrei nachzumelden - online über das Serviceportal der Stadt, per Formular oder persönlich im Steueramt. Danach wird's ernst: Wer bei der Kontrolle erwischt wird, muss mit einer rückwirkenden Steuerfestsetzung und einem Bußgeld rechnen. Die Kontrolleure - ausgestattet mit städtischem Ausweis - betreten keine Wohnungen, sondern befragen ausschließlich an der Haustür. Bargeld oder Gebühren werden nicht erhoben.
Eine Frage der Fairness
"Wer seinen Hund anmeldet, handelt fair gegenüber anderen, die die Steuer korrekt entrichten", betont ein Stadtsprecher. Und am Ende profitieren alle: Die Hundesteuer fließt in den städtischen Haushalt. Im Jahr 2025 sind dafür 80.000 Euro eingeplant. Wie bei allen Realsteuern gibt es keine Zweckbindung. Die Einnahmen dienen der Finanzierung des Gesamthaushalts und damit auch Aufgaben wie der Pflege von Wegen, Grünflächen oder Hundekotstationen.
Für Halter wie Gaby L., die mit Labrador "Lotte" täglich am Lieserufer unterwegs ist, ist die Sache klar: "Natürlich ist mein Hund angemeldet. Das gehört einfach dazu." Andere sehen das offenbar anders. Die angekündigte Kontrolle dürfte in den kommenden Wochen auf jeden Fall für Aufmerksamkeit sorgen.
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