In Wittlich gab es 2.941 Straftaten 2018. Das sind 139 weniger als im Vorjahr. In Bernkastel kam es vermehrt zu Delikten. Die Aufklärungsquote konnte hingegen gehalten werden.
Weniger Straftaten in Wittlich
Die Anzahl der von der Polizei- und Kriminalinspektion Wittlich 2018 registrierten Straftaten ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Es wurden 139 Straftaten weniger registriert. Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote erneut leicht gestiegen. Sie liegt mit 72,4% um 0,3% höher als im Jahr 2017 und liegt damit über der Aufklärungsquote des Polizeipräsidiums (PP) Trier. Wie bereits im Jahr 2017 ist ein Rückgang bei den Diebstählen, sowohl mit als auch ohne erschwerte Bedingungen, zu erkennen. Ebenso zurückgegangen ist die Anzahl der Fälle im Vermögens- und Fälschungsbereich Die Anzahl der Körperverletzungsdelikte ist nahezu gleich geblieben.
Insgesamt ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion (PI) Wittlich (Stadt Wittlich, Verbandsgemeinde Wittlich-Land sowie sieben Gemeinden aus der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach) mit rund 52.500 Einwohnern 2941 Straftaten (Vorjahr 3.080). Die Aufklärungsquote ist gegenüber dem Vorjahr um 0,3% gestiegen und liegt derzeit bei 72,4%. Die Häufigkeitszahl (Kriminalitätsbelastung pro 100.000 Einwohner) liegt mit 5.550 auf einem unteren Niveau.
Dominik Sienkiewicz, Leiter der PI Wittlich, und Bernd Rehm, Leiter der Kriminalinspektion (KI) Wittlich, sind mit den Ergebnissen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2018 im Polizeibezirk Wittlich zufrieden und ziehen eine positive Bilanz: "In Wittlich und Umgebung lebt es sich sehr sicher. Das Risiko, hier Opfer einer Straftat zu werden, ist statistisch gesehen deutlich geringer als im Landes- und Bundesdurchschnitt. Gleichzeitig ist das Entdeckungsrisiko für die Täter in der Region enorm hoch. Letztlich ist die hohe Aufklärungsquote vor allem aber ein Beleg für das engagierte Arbeiten der Wittlicher Polizisten in der Polizei- und Kriminalinspektion."
Körperverletzungsdelikte
Die Anzahl der Körperverletzungsdelikte insgesamt (419 registrierte Fälle; im Vorjahr 437), ist leicht gesunken. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,2% auf 94,4% (2017: 93,1%) gestiegen. Die Mehrzahl aller Körperverletzungen ereignete sich entweder im Zusammenhang mit öffentlichen Veranstaltungen oder in engen sozialen Beziehungen. Auf die Delikte bei öffentlichen Veranstaltungen reagiert die Polizei u.a. durch gezielte Präsenz. Personen, die bereits als "Schläger" in Erscheinung getreten sind, werden im Vorfeld der Veranstaltung im Rahmen einer "Gefährderansprache" kontaktiert und ggf. ein Platzverweis bzw. ein Aufenthaltsverbot für die jeweilige Veranstaltung erlassen. Jugendschutz und Verhinderung von Alkoholexzessen sind dabei gemeinsame Aufgabe von Jugendamt, Ordnungsämtern, Veranstaltern und Polizei. In Bezug auf die Prävention von Gewalt in engen sozialen Beziehungen findet neben Aufklärung der Betroffenen eine Vermittlung von Hilfsangeboten statt. Die Anzahl der registrierten Fälle von Gewalt in engen sozialen Beziehungen lag im Jahr 2018 bei 74, im Vorjahr bei 72 Straftaten. Insbesondere bei Gewalt in engen sozialen Beziehungen ist von einem großen Dunkelfeld auszugehen. Die hier stetig steigenden Fallzahlen könnten auf ein verändertes Anzeigeverhalten der Opfer zurückzuführen sein.
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind rückläufig
Die Anzahl der registrierten Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung liegt bei 50 und ist somit rückläufig 2017 (57). Die Aufklärungsquote konnte um 8% auf 94% gesteigert werden. Die Schwerpunkte in diesem Bereich bildeten u.a. die sexuelle Belästigung (9 Fälle) und der sexuelle Missbrauch (23 Fälle). Die Fälle der sexuellen Belästigung werden erst seit dem Jahre 2017 unter der Obergruppe der sexuellen Selbstbestimmung erfasst und haben dadurch nicht unwesentlichen Anteil an den Fallzahlen. Einen gleichbleibenden Anteil haben Delikte der Verbreitung pornografischer Schriften mit 8 Fällen.
Deutlicher Rückgang im Bereich der Diebstahlsdelikte
Bei den Diebstählen ohne erschwerende Umstände ist ein Rückgang der Fallzahlen um 1,45% auf 407 zu verzeichnen (2017: 413 Fälle). Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote leicht um 2,8% auf 42,5% gefallen.
Bei schweren Diebstahlsdelikten ist die Anzahl der registrierten Straftaten im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls gesunken (2017: 256 Straftaten; 2018: 241 Straftaten) bei gleichzeitigem Anstieg der Aufklärungsquote auf 24,1% (2017:17,2%).
Die Anzahl der Wohnungseinbruchdiebstähle ist im Vergleich zum Vorjahr mit 50 Fällen gleich geblieben. Dabei liegt die Anzahl der Fälle der Jahre 2018 und 2017 um über 26% unterhalb der Fallzahlen in den vorhergehenden Jahren. Nahezu drei Viertel, nämlich 37 Fälle, endeten in 2018 bereits im Versuchsstadium. Im Jahr 2017 lag der prozentuale Anteil der Versuche bei 54% der registrierten Wohnungseinbrüche. In diesem Deliktsbereich wird durch verstärkte Präventionsarbeit und vermehrte Kontrollen auch weiterhin ein Schwerpunkt polizeilichen Handelns liegen.
Sachbeschädigungen mit fallender Tendenz
Die Anzahl an Sachbeschädigungen ist im Vergleich zum Vorjahr um 29 Fälle auf 258 Taten gesunken. Der Vandalismus auf Straßen, Wegen und Plätzen hat einen leichten Anstieg von 2 Fällen zu verzeichnen (2017: 72 Fälle; 2018: 74 Fälle), die Aufklärungsquote stieg jedoch ebenfalls um 5,2% auf 28,4%. Die Anzahl der Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen ist im Vergleich zum Vorjahr von 136 Fällen auf 108 Fälle im Jahr 2018 gesunken. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich ist auf 16,7% abgefallen.
Vermögens- und Fälschungsdelikte nehmen ab
Die Zahl der bearbeiteten Betrugs- und Fälschungsdelikte ist mit 369 Fällen im Vergleich zum Vorjahr (2017: 409 Fälle) gesunken. Die Aufklärungsquote sank leicht von 78,5% im Jahr 2017 auf 76,2% im Jahr 2018.
Rauschgiftkriminalität auf hohem Niveau
Im Jahr 2018 wurden insgesamt 483 Rauschgiftdelikte registriert. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr (2017: 509 Fälle) einen leichten Rückgang um 26 Fälle Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich liegt konstant bei über 96%. Anzumerken ist, dass es sich bei der Rauschgiftkriminalität um sogenannte Kontrollkriminalität handelt. Intensive Kontrollmaßnahmen und das enge Zusammenwirken zwischen der Polizeiinspektion Wittlich und dem Rauschgiftkommissariat der Kriminalinspektion Wittlich halten die Anzahl der registrierten Fälle auf hohem Niveau. Die Aufklärungsquote beträgt 96,10%.
Tatverdächtige
Insgesamt ermittelten Polizei- und Kriminalinspektion 1741 Tatverdächtige. Die Anzahl der Nichtdeutschen Tatverdächtigen betrug 421 (24,2%).
Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues kam es 2018 zu insgesamt 1025 Straftaten gegenüber 991 Delikten im Jahr 2017, was einer Steigerung von 34 Fällen entspricht. Von den registrierten Straftaten blieben 69 Delikte im Versuchsstadium stecken; hier waren die Täter deshalb nicht erfolgreich, weil sie durch äußere Umstände (Alarmanlagen/ technische Sicherungen) abgehalten wurden oder nicht mit der Aufmerksamkeit der Bewohner rechneten.
Mehr Diebstähle in Bernkastel
Die gute Aufklärungsquote aus dem Vorjahr mit rund 66% konnte auch im Jahr 2018 gehalten werden. Die Befürchtung, dass durch den starken Tourismus auch vermehrt Diebe auf die Straßen der Region gelockt werden könnten, ist unbegründet. Es wurden weder vermehrt Fahrraddiebstähle (17 Fälle) noch Taschendiebstähle (1 Fall) registriert. Die Zahl der einfachen Diebstähle aus Wohnungen ist mit 14 Fällen zwar um 4 Fälle angestiegen, es wurden aber auch 64% dieser Delikte aufgeklärt, was einer Steigerung der Aufklärungsquote von 14% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Ebenfalls gelang es den Ermittlungsbeamten eine Tatserie wegen verübter Einbrüche in Gaststätten zu klären. Hier zeichnete sich ein Trio aus dem Raum Trier verantwortlich, dem 4 Einbrüche in Lokale/Hotels in der Region Ober- und Mittelmosel nachgewiesen werden konnten.
Weniger Körperverletzungen
Es kam außerdem zu einem Rückgang bei den Körperverletzungen. Die Fallzahlen gingen um 21 angezeigte Delikte zurück. Die Polizei vermutet einen Zusammenhang mit der verstärkten polizeilichen Präsen bei Großveranstaltungen in der Region sowie dem Tragen der polizeilichen Bodycam. Diese könnten Aggressoren zum Nichthandeln veranlasst haben.
(Polizei Rheinland-Pflalz/red).