Zukunft braucht eine andere Bildung
In den Schulen muss sich etwas ändern. Das fordern zumindest die regionalen Elternvertreter und nutzen dafür ihre Jubiläumsfeier am 19. November im Atrium des Cusanus Gymnasiums in Wittlich. Neben Schulen, die dort beispielhafte Projekte präsentieren, und einer Podiumsdiskussion zum Thema Bildung informieren Arbeitgeber über Ausbildungsmöglichkeiten. Seit 50 Jahren gibt es in Rheinland-Pfalz regionale Elternvertretungen. Zu diesem Jubiläum veranstalten die drei rheinland-pfälzischen Regional-Elternbeiräte (REB) einen Tag der Bildung. Und die Elternvertreter säßen nicht im REB, wenn sie den Tag nicht nutzen würden, um auch politisch zu werden. Daher haben sie für 12 Uhr Vertreter der Parteien, Unternehmer, Eltern, Lehrer und Schüler zu einer Podiumsdiskussion zum Thema »Die etwas andere Bildung« nach Wittlich eingeladen.
Was ist Bildung?
Über dem gesamten Bildungstag steht die Frage »Reicht die erworbene Bildung für die Zukunft?« Aus Sicht der Elternvertreter tut sie das nicht. »Schüler lernen nur für die nächste Prüfung«, das habe erst kürzlich wieder in einer Pressemitteilung der Landesschülervertreter gestanden, legt Reiner Schladweiler, REB-Sprecher für den Bezirk Trier (dieser vertritt über 150.000 Eltern in der Großregion in allen schulischen Angelegenheiten), den Finger in die Wunde. Bildung sei aber mehr als das schnell vergessene Einmaleins oder Algebra. »Bildung muss auf das Leben vorbereiten«, fordert der REB. Es nütze nichts, wenn jemand das Abitur in der Tasche habe, aber keinen Miet- oder Versicherungsvertrag abschließen könne und nicht in der Lage sei, eine Bewerbung oder einen Lebenslauf zu verfassen. »Uns fehlen Projekte an den Schulen«, kreidet Schladweiler an. Zum einen festige sich in Projekten das erworbene Wissen. Zum anderen lernten Schüler in Projekten soziale Kompetenzen und entfalteten Kreativität.Mehr können als Roboter
»Und das sind die Lücken, die Menschen in der Zukunft füllen müssen, denn das können Roboter nicht«, erläutert der Regionalelternsprecher. Zudem wachse in projekthaftem Lernen das Selbstvertrauen und der Forschergeist werde geweckt. »Diese Gedanken wollen wir rüberbringen«, sagt Schladweiler. Beispielhaft stellen einige Schulen ihre Projekte vor. Die drei besten werden ausgezeichnet und erhalten ein Preisgeld, gestiftet von Christine Jöntgen. Die Bildung sei das Pfund, mit dem das Land wuchern könne, die Regierung setze diesen Rohstoff allerdings aufs Spiel, so Schladweiler. Der REB hat sich daher Folgendes vorgenommen: »Wir müssen im Landtag ansetzen, wo über die Verteilung der Haushaltsmittel für Bildung entschieden wird. Wir werden uns jeden einzelnen Abgeordneten vornehmen«, kündigt der REB-Sprecher an. »Wir werden ihm deutlich machen, wie wichtig Bildung ist und wie es in den Bildungsinstitutionen tatsächlich aussieht.« Es nütze wenig, die Klassen wie kürzlich angekündigt, mit Laptops auszustatten, wenn die Toiletten und die Sporthallen nicht benutzbar seien und die Schulen wegen Einsturzgefahr geschlossen würden. Reiner Schladweiler ist seit zwölf Jahren im REB aktiv. In der Zeit habe sich die Zusammenarbeit zwischen Elternvertretern, Schulträgern und Schulaufsicht ADD verbessert, stellt er fest. Eine der Errungenschaften, die der REB Trier vor sechs Jahren auf den Weg gebracht hat, ist das Eltern-Informations-Portal. »Mit einer Mail können wir nun 16.000 Elternvertreter landesweit erreichen«, so Schladweiler über den Vorteil der Vernetzung.Künftig reden Eltern mit
Er sieht noch eine weitere Entwicklung kommen. Bisher sei der regionale Elternbeirat bei Veränderungen befragt worden, wenn die Entscheidungen bereits getroffen waren, also »wenn es zu spät war«. Eine Formalität. »Künftig werden wir die Schulaufsicht im Vorfeld von Maßnahmen beraten«, kündigt der regionale Elternsprecher steigende Einflussnahme an. An der Jubiläumsfeier des REB am 19. November beteiligen sich 16 Schulen des Landes. Der Bildungstag bietet auch ein Forum für Betriebe, um ihre Ausbildungsmöglichkeiten zu präsentieren. Wer einen Standplatz reservieren möchte, muss sich bis zum 5. November unter der Mail-Adresse schladweiler@t-online.de anmelden. Die Veranstaltung im Atrium des Cusanus Gymnasiums Wittlich dauert von 9 bis 17.30 Uhr. Das musikalische Rahmenprogramm gestalten das Orchester Cusanostra, die Big Band des Cusanus Gymnasiums und die Percussiongruppe des Cusanus Gymnasiums. Der REB hofft auf möglichst viele Eltern, Großeltern und Schüler, die am Samstag, 19. November, ins Atrium kommen, und »zeigen, dass Bildung wichtig ist«. Der Eintritt ist frei. Die Teilnahme am Mittagstisch kostet 6 Euro. bil Foto: Archiv/Geisbüsch
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