Seitenlogo
stp

Arbeitslosigkeit geht weiter zurück

Die Zahl der arbeitslosen Menschen im Landkreis Cochem-Zell ist in den vergangenen vier Wochen erneut zurückgegangen. Ende Mai waren 1.026 Frauen und Männer arbeitslos - 78 weniger als im April und 62 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank von 3,3 auf 3,1 Prozent. Auch vor einem Jahr lag sie bei 3,3 Prozent.

Die Werte im Rechtskreis SGB III - also bei jenen Menschen, die meist noch nicht länger als ein Jahr arbeitslos sind und zur Gemeinschaft der Arbeitslosenversicherung gehören - ging im Mai um 66 auf nun 434 zurück. Das sind 31 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Dem SGB II sind derzeit 592 arbeitslose Menschen zugeordnet - zwölf weniger als im April und 93 weniger als vor einem Jahr. Sie sind auf Grundsicherung (Hartz IV) angewiesen und werden vom Jobcenter betreut. Vor allem beim Vergleich mit dem Vorjahr muss allerdings berücksichtigt werden, dass so genannte Aufstocker, deren Arbeitslosengeld I-Anspruch so niedrig ist, dass sie zusätzlich noch Grundsicherung beziehen, seit Januar nicht mehr dem SGB II, sondern dem SGB III zugeordnet werden. Dies führt zwar zu einer Verschiebung von einem in den anderen Rechtskreis, wirkt sich aber auf die Gesamtzahl der Arbeitslosen nicht aus. Flüchtlinge und immer mehr offene Stellen Immer stärker geprägt wird der Arbeitsmarkt auch im Landkreis Cochem-Zell vom Flüchtlingszuzug. Ende Mai sind 163 arbeitslose Ausländer gemeldet - 41 mehr als im Jahr zuvor. Da viele Asylsuchende (vorübergehend) aus der Statistik verschwinden, weil sie zunächst Integrationskurse besuchen, sei es nicht einfach, sich allein anhand der Zahlen ein genaues Bild zu machen, erklärt die Leiterin der Arbeitsagentur Koblenz-Mayen, Ulrike Mohrs. "Sicher ist aber, dass diese Menschen uns zunächst ein Plus an Arbeitslosigkeit bescheren - oder anders gesagt: Ohne sie wäre die Arbeitslosigkeit noch viel deutlicher zurückgegangen." Allerdings offenbare sich damit auch die Chance, die der Zuzug in einigen Jahren für die Region bedeuten könne. Denn bereits heute sei spürbar, dass viele offene Stellen nicht mehr zeitnah besetzt werden können. Besonders deutlich sei das im Landkreis Cochem-Zell im Gastgewerbe, aber auch bei der Zeitarbeit sei die Nachfrage deutlich gestiegen. Insgesamt wurden dem Arbeitgeberservice aus dem Landkreis im Mai 140 zusätzliche offene Stellen gemeldet. Damit wächst die Zahl der Stellenangebote auf 512 an. Vor einem Jahr waren es noch 42 Stellen weniger. Lehrstellen-Situation ist günstig Aufschluss gibt die Statistik auch über ein anderes Arbeitsfeld, dass die Arbeitsagentur gerade im Frühsommer besonders beschäftigt: den Ausbildungsmarkt. 438 junge Leute ließen sich seit Beginn des Ausbildungsjahres im Oktober von der Berufsberatung bei ihrer Ausbildungssuche unterstützen. Das waren 47 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig wurden von den Unternehmen im Landkreis 503 offene Lehrstellen gemeldet - 37 mehr als im Jahr zuvor. Rund zwölf Wochen vor Start der meisten Ausbildungsverhältnisse zählt die Agentur 171 unversorgte Bewerber, denen 259 offene Stellen gegenüberstehen. Eine durchaus günstige Ausgangslage für alle jungen Leute, die noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind, bestätigt Ulrike Mohrs, warnt aber gleichzeitig: "Das heißt nicht, dass es für jeden jungen Menschen eine Art Ausbildungsplatz-Garantie gibt!" Vielmehr seien Zuverlässigkeit und persönliches Engagement nach wie vor Tugenden, auf die Arbeitgeber großen Wert legen. "Über Noten lässt sich reden, wenn die Einstellung stimmt. Ansonsten lassen viele Arbeitgeber ihre Stellen lieber unbesetzt." Alle Jugendlichen, die noch in diesem Jahr einen Ausbildungsplatz suchen und sich noch nicht mit der Berufsberatung in Verbindung gesetzt haben, sollten dies so schnell wie möglich nachholen, betont die Agenturleiterin. Auch für junge Leute, die keine optimalen Bedingungen mitbringen, gebe es umfassende Unterstützungsmöglichkeiten. Themenfoto: Archiv www.arbeitsagentur.de


Meistgelesen