Der lange Weg zu den Wahlergebnissen

Der Cochemer VG-Bürgermeister Wolfgang Lambertz fordert mehr Digitalisierung bei der Auszählung von Wählerstimmen, denn die beanspruche ein immer größeres Zeitfenster. Je mehr Wahlen gleichzeitig stattfänden, umso länger dauere es, bis den Bürgern die korrekten Ergebnisse vorlägen.

Auch nachdem die Wahlen längst abgeschlossen seien, dauere das Auszählen der Stimmen noch lange an. Bei den jüngsten Europa- und Kommunalwahlen hätten zahlreiche ehrenamtliche Wahlhelfer in mühevoller Kleinarbeit bis tief in die Nacht alle abgegebenen Stimmen per Hand ausgezählt, aufgeschrieben beziehungsweise je nach Wahl anschließend in ein dafür vorgesehenes Computerprogramm eingetippt, merkt VG-Bürgermeister Wolfgang Lambertz an. "Ich schätze die Arbeit der ehrenamtlich tätigen Wahlhelfer wirklich sehr. Aber es ist doch eine Zumutung, dass man in unserer modernen Gesellschaft hier keine digitale Unterstützung hat", moniert Lambertz. Der Chef der Verbandsgemeinde Cochem fordert daher, über eine neue Organisation des Auszählens nachzudenken. "Hier besteht dringend Handlungsbedarf", sagt er. In Gesprächen mit dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde hätten viele Wahlvorstände ihr Unverständnis darüber geäußert, dass "in Zeiten, in denen wir über einen flächendeckenden Mobilfunkausbau im G5 Standard sprechen", die Stimmauszählung per Hand oder mit einem veralteten Programm erfolgt. Am Wahlabend hatte Lambertz hautnah miterlebt, wie die ersten Ergebnisse nach mühevoller Auswertung nur schleppend in der Verwaltung in Cochem eintrudelten. Und das hätte nicht an den fleißigen Helfern gelegen, sondern am System. In Einzelfällen konnte die Auszählung erst am Montagnachmittag beendet werden. Die endgültigen Ergebnisse standen ebenfalls einen Tag nach der Wahl fest, denn solange waren die Wahlhelfer damit beschäftigt, alle Stimmen der Briefwahl korrekt auszuwerten. Natürlich sei es schon eine Erleichterung, dass die Daten nach der händigen Auszählung digitalisiert würden. Das Programm erkenne beispielsweise in Sekundenschnelle, ob ein Stimmzettel gültig oder ungültig ist. Dennoch hält Lambertz die bestehende Software für veraltet und für dringend überholungsbedürftig.  Foto: privat www.vgcochem.de


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