

Vor fast 60 Jahren wurde in Treis ein Angler Club gegründet. In der Spitze zählte der Verein 70 Mitglieder. In den vergangenen Jahren sank die Mitgliederzahl wegen Überalterung rapide, so dass der Club zwischenzeitlich sogar ruhte. Jetzt hat Peter Müller wieder sieben aktive Angler motiviert die Vereinstätigkeit wieder aufzunehmen. Zum Nachwuchs zählt Christoph Krüger, der gerade die Fischerprüfung gemacht hat. Er ist 2. Kassenwart des AC Treis und eigentlich mit seinem neuen Hobby zufrieden. "Beim Angeln genießt man die Ruhe", sagt er, wenngleich der Angelerfolg auch eine gewisse Rolle spielt. Den kennt er allerdings fast nur aus der Erzählung der älteren Club-Mitglieder. "Früher haben wir Brassen, Rotaugen, Schleien, Karpfen und Hechte geangelt. Heute sind es fast ausschließlich Grundeln", schildert Günter Bröhl - seit 45 Jahren Angler - das Problem. Die Grundel ist nämlich ein eingeschleppter Fisch, der über die Ballasttanks von Schiffen den Weg über den Rhein-Main-Donau-Kanal in die Mosel gefunden hat. Nur fünf Rotaugen "Im vergangenen Jahr hatten wir nur fünf Rotaugen am Haken", erzählt Bröhl. Und das ist kein Anglerlatein. Die Grundeln haben Überhand genommen und sie stehen auf den Laich anderer Fische. Der Teufelskreis ist perfekt. "Ernähren kann man sich vom Fischfang nicht mehr", denkt Bröhl an Zeiten zurück in denen dreimal die Woche Fisch auf dem heimischen Speiseplan stand. Zudem klagen die Angler über immer mehr Zufahrtsverbote an die Mosel. Angelplätze zu erreichen würde immer schwieriger und gute sowieso. "Ein Friedfisch will auch Deckung. Aber diese Ecken gibt es in der Mosel auch immer weniger. Einige könnte man mit dem Boot erreichen, aber ein Angeln aus dem Boot ist noch nicht erlaubt", hoffen die Treiser Angler auf eine Änderung. Ob das zu einem größeren Anglerglück führt, müsste abgewartet werden. Naturschutz im Fokus Abwarten und nur die Angel auswerfen ist für Peter Müller und seine Jungs aber auch keine Lösung. "Wir sehen uns auch als Naturschützer. Deshalb planen wir uns als Paten für Wanderwege einzubringen und für den Vogelschutz aktiv zu werden. Darüber hinaus spielt aber auch die Kameradschaft eine wichtige Rolle. Vom Zelten am Schalkenmehrener Maar bis zum Familientag bieten wir viel Abwechslung", so Müller. Weitere Informationen unter 01 71 / 2 07 79 25. Fotos: Archiv/Pauly