Ein Marathon, der Hoffnung macht!
Die erste Begegnung mit Alois Pitzen ist schon beeindruckend. Der 50-Jährige ist jemand, der alles was er macht, mit sehr großer Zielstrebigkeit verfolgt. "Als Jugendlicher war ich eher introvertiert", lacht der Landarzt, der von 2000 bis 2016 mit seiner Familie immer wieder zwischen Australien und der Eifel gependelt ist. Seit 2016 betreibt er unter anderem mit seiner Schwester und seiner Frau eine Praxis in Daun. Der Ulmener ist aber jemand, der immer versucht hat, über den Tellerrand zu blicken. Egal, ob als Mitarbeiter in einem Altenheim in Straßburg, als freiwilliger Helfer im südafrikanischen Lesotho oder als Rucksacktourist in Ostafrika. Hier besuchte er einst seinem Freund den ugandischen Pater Paulinus Fokushaba, einem katholischen Priester, der als Student als "Urlaubsvertretung" in Ulmen eingesetzt war. "Der Schulbesuch vieler Kinder scheiterte an zwei US-Dollar, die jedes Jahr aufgebracht werden müssen. Das hat mich und meine damalige Freundin geschockt", erzählt der Eifeler, der mit Pater Paulinus ein eigenes Bildungsprojekt startete. Paulinus kaufte mit dem Geld, das er und seine Freundin ihm da lassen konnten, ein erstes Stück Land am Gorillawald und baute mittlerweile sechs Hütten für Gäste. Mit dem Gewinn wird vielen Kindern der Schulbesuch ermöglicht. Zudem unterstützt Pitzen das Projekt auch von Deutschland aus. 2011 ist er schon einmal den Berlin-Marathon gelaufen. Damals hatte er im Rahmen einer Aktion - mit Hilfe von vielen großzügigen Spendern - insgesamt über 13.000 Euro für das Entwicklungshilfeprojekt in Uganda gesammelt. Mit dieser Erfahrung im Gepäck, reist er am Wochenende mit seinem Sohn Jonathan nach Berlin, um den Marathon gemeinsam in 3:30 Stunden zu meistern und Spendengelder zu akquirieren. Beim "Marathon der Hoffnung" soll aber in diesem Jahr die Hälfte des Spendengeldes vor Ort bleiben. Er möchte es zu gleichen Teilen der "Dauner Tafel", dem "Kaffee Asyl Daun" sowie dem "Integrationskaffee Ulmen" zur Verfügung stellen. Gerade bei den Themen Flucht und Integration seien Mitgefühl, Hilfsbereitschaft, Menschlichkeit und Hoffnung immer mehr in den Hintergrund getreten. "Beim Marathon braucht man - wie im richtigen Leben - aber einen langen Atem", sagt Pitzen. Das versucht der Familienvater auch seinen drei Kindern so vorzuleben und zu vermitteln. Spendenkonten: Volksbank Rhein-Ahr-Eifel und Sparkasse Vulkaneifel: Stichwort: "Marathon der Hoffnung". Fotos: Pauly (1)/privat(3)