Eine Segelweltreise auf Umwegen

Zell. Zwei Moselaner haben auf ihr Herz gehört – und leben nun ihren Traum.

Überglücklich, dass sie nun ihren Traum leben dürfen: Denise und Michael Bamberg haben sich aus ihrer Komfortzone rausgetraut.

Bild: privat

»Ein Ziel ohne Plan ist nur ein Wunsch.« Mit diesem Zitat begann vor fünf Jahren für Denise und Michael Bamberg die Reise ihres Lebens. Denn damals beschlossen die beiden Moselaner, ihren Wunsch, mit einem Segelboot die Welt zu bereisen, in die Tat umzusetzen.

Sie kauften eine kleine Jolle, lernten segeln, machten alle nötigen Scheine. Vor zwei Jahren, im Sommer 2021, verkauften sie die Jolle, kratzten all ihr Erspartes zusammen und kauften am Bodensee eine Deerberg Beryll von 1977 – ein echtes Schmuckstück mit Charakter und jeder Menge Charme, das auf den Namen »Paddy« getauft wurde.

Damit waren alle Weichen gestellt, um Nägel mit Köpfen zu machen. Und das machten Denise und Michael Bamberg im Frühjahr 2022, als sie ihr Haus in Zell-Merl verkauften und auf das Segelboot umzogen, das zu jener Zeit in Bullay lag. Bevor es auf große Reise ging, waren aber noch weitere Vorkehrungen nötig, die die beiden vorerst an der Mosel hielten. Den ersten Winter verbrachten sie in einer Ferienwohnung und Paddy im Hafen von Traben-Trarbach.

Segelkurs, Segelerfahrung, Segelboot, Hausverkauf – all das gipfelte am 7. Mai in den lang ersehnten Aufbruch: Die Taue wurden gelöst, die Segel gehisst und Paddy zielsicher aus dem Heimathafen ausgefahren. Das Abenteuer, das bereits fünf ganze Jahre in der Mache gewesen war, konnte endlich beginnen.

Der Plan stand fest: der Mosel flussaufwärts folgen, dann über die Verbindungskanäle in Frankreich in den Vogesen-Kanal und schließlich dem Strom der Rhône folgen bis ins Mittelmeer. Doch wie so oft, wenn man schön geplant hat, machte auch in diesem Fall das Leben einen Strich durch die Rechnung. Kurz vor der französischen Stadt Epinal kam die Nachricht, dass der Vogesen-Kanal ab Epinal für mindestens sechs Wochen gesperrt sein würde. »So früh nach dem Aufbruch hatten wir nicht mit solchen Schwierigkeiten gerechnet«, berichtet Denise Bamberg, »doch steckt doch hinter jeder Hürde auch eine neue Chance.«

Eine neue Chance, oder in diesem Fall eine neue Route durch den Rhein-Marne-Kanal nach Straßburg, den Rhein flussabwärts bis nach Mainz und von dort weiter auf dem Main. Dort stellte sich sogleich die nächste große Herausforderung: massive Motorprobleme.

Mehrere Stopps und Werkstattbesuche waren notwendig, bis das Problem behoben war und die Reise flussabwärts fortgesetzt werden konnte. Die nächste Station: die namensverwandte Stadt Bamberg, die Denise Bamberg als »besonders schönes Etappenziel« beschreibt.

Über den Main-Donau-Kanal ging es bis nach Kehlheim und von dort aus auf der Donau Richtung Schwarzes Meer. Aktuell sind Denise und Michael in Griechenland – und noch lange nicht am Ende ihrer Reise angelangt.

Was sie unterwegs so alles erleben? Neben kleineren Hürden wie dem Waschen ohne Waschmaschine vor allem atemberaubende Landschaften, tolle Städte, Menschen und Kulturen. In den Sozialen Medien lassen sie alle Reisebegeisterten an ihrem Abenteuer teilhaben. Ihre Reiseberichte und Videos veröffentlichen sie auf Patreon unter »the_quest«, auf YouTube auf dem Kanal »@quest_of_life« und auf Instagram unter dem Profil »bambergs_quest.of.life«.