Mario Zender

FWG fordert unangekündigte Kontrollen auf Buslinien – Antrag im Kreistag eingereicht

Das neue ÖPNV-Konzept mit seinem umfangreichen Linienangebot und den damit verbundenen hohen Kosten sorgt seit Monaten im Kreis Cochem-Zell für Kritik. Nun fordert die FWG-Fraktion unangekündigte Kontrollen.

Das neue ÖPNV-Konzept mit seinem umfangreichen Linienangebot und den damit verbundenen hohen Kosten sorgt seit Monaten im Kreis Cochem-Zell für Kritik. Nun fordert die FWG-Fraktion unangekündigte Kontrollen.

Bild: Zender


Cochem. Das millionenschwere neue Buskonzept im Kreis Cochem-Zell sorgt seit Monaten für Diskussionen – nun bringt die Freie Wählergruppe (FWG) erneut Bewegung in die Debatte. Mit einem Antrag an den Kreistag fordert die Fraktion unangekündigte Kontrollen auf den Buslinien, um Missstände im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aufzudecken und abzustellen.
In dem Antrag, den die FWG bereits am 8. September bei der Kreisverwaltung eingereicht hat, heißt es, dass es „häufig Beschwerden aus der Bevölkerung und aus persönlichen Kontakten von Kreistagsmitgliedern“ gegeben habe. Demnach sollen Busfahrer teilweise nicht über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen oder das Abrechnungssystem nicht korrekt anwenden. In der Folge würden Fahrgäste gelegentlich nicht kontrolliert oder einfach durchgewunken, ohne ein Ticket zu lösen.
„Das hat natürlich Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit der Linien“, erklärt Tanja Schmidt, Fraktionsvorsitzende der FWG im Kreistag. „Wir wollen sicherstellen, dass die Einnahmen korrekt erfasst werden und der Landkreis nicht auf vermeidbaren Kosten sitzen bleibt. Unser Ziel ist ein verlässlicher, attraktiver und fairer Nahverkehr – für alle Bürgerinnen und Bürger.“
Die FWG beantragt deshalb stichprobenartige und unangekündigte Kontrollen auf verschiedenen Linien und zu unterschiedlichen Tageszeiten. Durchgeführt werden sollen sie von geschultem Personal, das unabhängig prüft, ob Fahrgäste ordnungsgemäß zahlen und ob die Busfahrer das System korrekt anwenden.
Die Kreisverwaltung verweist in ihrer Sitzungsvorlage darauf, dass Kontrollen bereits heute durch das Kontrollteam des Verkehrsverbunds Rhein-Mosel (VRM) sowie vereinzelt durch Mitarbeiter des Landkreises stattfinden. Verstöße würden zentral erfasst, quartalsweise ausgewertet und flössen am Jahresende in die sogenannte Spitzabrechnung ein. Die so erzielten Pönalen – also Vertragsstrafen für Fehlverhalten – wirken sich kostenmindernd im Haushaltsbereich „Schüler- und Kinderbeförderung“ aus.
Gleichzeitig betont die Verwaltung, dass regelmäßige Kontrollen ein wichtiger Bestandteil eines funktionierenden ÖPNV seien. Nur so könne die Akzeptanz in der Bevölkerung erhalten und das Ziel der Lokalen Agenda 21, ein attraktives, nachhaltiges Verkehrsangebot im ländlichen Raum sicherzustellen, erfüllt werden.
Der Antrag der FWG wird zunächst am 3. November 2025 im Kreisausschuss beraten und soll anschließend am 17. November 2025 im Kreistag zur Entscheidung vorgelegt werden.

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