Hiobsbotschaft für Zell

Der Rechtsträger des Klinikums Mittelmosel und des Seniorenzentrums Mittelmosel, die "Katharina Kasper ViaSalus GmbH" ("ViaSalus") hat einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt.

Die Geschäftsführung der "Katharina Kasper ViaSalus GmbH", zu der unter anderem auch das Klinikum Mittelmosel und das Seniorenzentrum Mittelmosel gehört, hat heute beim Amtsgericht Montabaur einen Antrag auf ein sogenanntes Eigenverwaltungs-Verfahren gestellt. Die Neuaufstellung von "ViaSalus" sei aufgrund anhaltender wirtschaftlicher Defizite an einzelnen Standorten, die auch durch die Verzögerung von Bauprojekten hervorgerufen worden seien, erforderlich geworden. Das Unternehmen wolle den Sanierungsprozess nutzen, um sich neu aufzustellen und seine Finanzen langfristig neu zu ordnen. Die Gläubiger hätten, so heißt es in einer Pressemitteilung von "ViaSalus", bereits ihre Zustimmung signalisiert. Der Gesetzgeber erlaube die Eigenverwaltung nur in Fällen, in denen Unternehmen frühzeitig selbst tätig werden und genügend Handlungsspielraum für eine Lösung bestehe. Beides sei, so die eigene Einschätzung bei "ViaSalus" der Fall. Das Unternehmen sei weder zahlungsunfähig noch überschuldet. Die Geschäftsführung sei optimistisch, das Eigenverwaltungsverfahren von "ViaSalus" bis Ende des Jahres abschließen zu können. Die Leistungen sämtlicher Einrichtungen würden wie gewohnt in vollem Umfang weiter erbracht. Die rund 3.200 Mitarbeiter des Unternehmens seien bereits über die eingeleiteten Schritte ausführlich informiert worden. Die Beschäftigten sollen zudem während des gesamten Eigenverwaltungsverfahrens laufend aktuelle Informationen zum Stand der Dinge und zu den weiteren Schritten erhalten. Die Löhne und Gehälter aller Arbeitnehmer seien bis Ende März durch die Bundesagentur für Arbeit gesichert. Die Geschäftsführung werde in enger Abstimmung mit den Gläubigern und unter Einbeziehung der Arbeitnehmervertreter einen Sanierungsplan ausarbeiten. Dieser solle bis Ende März fertig gestellt werden. Welche Maßnahmen im Zuge der Neuaufstellung ergriffen werden müssten, würden anschließend bekannt gegeben. Für die Phase der Eigenverwaltung sei mit Reinhard Wichels von „WMC Healthcare“ ein erfahrener Restrukturierungsexperte des Gesundheitswesens in die „ViaSalus“-Geschäftsführung eingetreten. Wichels, der auch promovierter Mediziner ist, solle gemeinsam mit den beiden Geschäftsführerinnen Elisabeth Disteldorf und Ute Knoop die Neuaufstellung des Unternehmens im Rahmen der Eigenverwaltung steuern. Als Generalhandlungsbevollmächtigte unterstützten die Sanierungsexperten Friedemann Schade und Stefan Denkhaus von der "Kanzlei BRL" die Restrukturierung von "ViaSalus". "Durch die Neustrukturierung können wir den wirtschaftlich tragfähigen Betrieb von ,ViaSalus' langfristig sichern", ergänzte Elisabeth Disteldorf. "Dabei stehen der Erhalt der Arbeitsplätze und die Versorgung der uns anvertrauten Patienten und Bewohner im Mittelpunkt." Foto: Archiv www.viasalus.de


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