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Hut(h) ab vor dieser Leistung

Träume müssen keine bleiben: Beatrice Huth (50) ist seit einem Vierteljahrhundert Friseurmeisterin und jetzt hat sie einen akademischen Grad erreicht.
Beatrice Huth ist nicht nur Friseurmeisterin, sondern jetzt hat sie auch einen akademischen Grad in ihrem Beruf erreicht.

Beatrice Huth ist nicht nur Friseurmeisterin, sondern jetzt hat sie auch einen akademischen Grad in ihrem Beruf erreicht.

Wer den Salon von Beatrice Huth in Cochem-Sehl betritt, der sieht – der Schutzmaske zum Trotz – eine stolze, strahlende Inhaberin. Die Friseurmeisterin hat sich einen Traum erfüllt. Sie hat den Studiengang "Business Administration-Beautymanagement" mit dem Grad eines Bachelors und der Gesamtnote 2,2 abgeschlossen. »Der Friseurberuf ist für mich der schönste Beruf der Welt. Hier kann ich kreativ sein und er hat mir vom ersten Tag an großen Spaß gemacht. Leider werden die Klischees von blonden Dummchen, die ihn ausüben von vielen Menschen ,gepflegt'. Ich will beweisen, dass hinter dem Friseurhandwerk Menschen stehen, die neben ihrem Können eine hohe Sozialkompetenz und Persönlichkeit besitzen. Und Friseur sein bedeutet mehr als nur Haareschneiden. Der Beruf ist wesentlich vielschichtiger. Er verlangt fundierte Kenntnisse auf vielen Ebenen. Ohne ein schlüssiges Projektmanagement ist der Weg in der Selbstständigkeit immer schwieriger."  Mit dem Thema ihrer Abschlussarbeit, "Friseurmeisterinnen mit akademischen Abschluss. Entwurf einer Typologie", wollte Beatrice Huth "über den Tellerrand" ihres Berufstandes schauen. Ihre Bestandsaufnahme war dabei nicht besonders optimistisch. Fehlende Arbeitskräfte und eine mangelnde Perspektive beschrieben, so Huth, zurzeit das Berufsbild. "Der Markt im Friseurhandwerk erfindet sich immer wieder neu. Influencer setzen Trends und mit den Barber-Shops ist in den vergangenen Jahren ein für uns neues Segment entstanden. Das sind Entwicklungen mit denen sich auch das traditionelle Handwerk beschäftigen muss, um zeitgemäße Antworten zu geben", fasst Beatrice Huth ihre Motivation zusammen. Sie will sozusagen "alles unter einen Hut(h) bringen". Dabei sucht Sie auch nicht nach Entschuldigungen in der – auch für das Friseurhandwerk – schwierigen Corona-Krise. "Wir haben beispielsweise den zweiten Lockdown genutzt, um uns Online weiter zu bilden. Und ich bin der Überzeugung, dass die Qualität weiter den Preis schlägt", blickt sie selbstbewusst in die Zukunft und fügt an: "Übrigens es heißt Friseurin und nicht Friseuse – alles eine Frage des Respekts." Foto: Pauly


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