

»Die Aufträge sind weg«, ärgert sich Bernd Schassberger. »Weil angeforderte Angebote unsere Kunden viel zu spät erreichten, haben sie sich für andere Unternehmen entschieden.« In einem Schreiben hat er sich deshalb an die Deutsche Post AG gewandt. Postausgänge vom 7. August, schreibt er darin, seien erst am 25. August beim Kunden angekommen. »Welche Kosten können wir hier geltend machen?«, fragt er das Logistikunternehmen und bittet um kurzfristige Rückinfo. Diese erhält er prompt, allerdings für ihn wenig zufriedenstellend.»Trotz Recherchen konnten wir leider die Gründe für die von Ihnen geschilderten Verzögerungen bei der Beförderung oder Auslieferung der Sendung nicht ermitteln«, heißt es in dem Brief der Deutschen Post AG an den Briederner. Und: »Eine Haftung für Laufzeitverzögerungen ist ausgeschlossen.« Als Postkunde fühlt sich Schassberger nicht ernst genommen, muss er doch die Einbußen in seinem eigenen Betrieb ohne Selbstverschulden hinnehmen.Dabei räumt die Deutsche Post AG das Versäumnis gegenüber dem WochenSpiegel ohne Verzögerung ein: In den Ferien war nach Auskunft eines Unternehmenssprechers in mehreren Moselgemeinden eine Aushilfskraft mit dem Leeren der Briefkästen beauftragt. Diese habe den Kasten in Briedern jedoch schlichtweg vergessen. »Das ist ein Fehler, der nicht passieren darf«, so der Sprecher, er könne sich daher nur in aller Form entschuldigen. Bernd Schassberger nützt diese Entschuldigung natürlich wenig. Er kann vermutlich nur hoffen, dass bei den nächsten Kundenbriefen die »Post abgeht«.Ihre Meinung: Welche Erfahrung haben Sie mit Ihren Briefzustellern gemacht? Schicken Sie uns eine Mail an red-cochem@wvm-verlag.de Foto: Thönnes




