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Stefan Pauly

Jeder dritte Unfall ist ein Wildunfall

Am 17. Juni des vergangenen Jahres ereignete sich auf der L 108 zwischen Lieg und Treis-Karden ein Verkehrsunfall bei der eine Beifahrerin eingeklemmt und schwer verletzt wurde.

Am 17. Juni des vergangenen Jahres ereignete sich auf der L 108 zwischen Lieg und Treis-Karden ein Verkehrsunfall bei der eine Beifahrerin eingeklemmt und schwer verletzt wurde.

Bild: Zender (Archiv)

Bei Unfällen sind 2022 im Dienstgebiet der Polizeiinspektion Cochem eine Person getötet, 47 Personen schwer und 173 leicht verletzt worden.

Cochem. 2022 wurden im örtlichen Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Cochem insgesamt 1.562 Verkehrsunfälle aufgenommen. Das sind 69 mehr wie im Jahr zuvor. Die Gesamtzahl lag vor der Pandemie, in den Jahren 2017 und 2018, bei fast 1.700 Verkehrsunfällen. Somit sei festzustellen, dass sich die Zahlen wieder dem »üblichen Niveau« annähern.

Die vier häufigsten Unfallursachen listeten sich im vergangenen Jahr wie folgt auf:

- Wild auf der Fahrbahn (33,9 Prozent)

- mangelnder Sicherheitsabstand, auch seitlich (20,2 Prozent der Gesamtunfallzahlen)

- Fehler beim Wenden, Abbiegen oder Rückwärtsfahren (20,1 Prozent)

- nicht angepasste Geschwindigkeit (8,3 Prozent)

Die Anzahl der Fälle der Unfallfluchten nahm mit 248 im Vergleich zum Jahr 2021 um 30 Fälle zu. Hierunter waren elf Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Die Aufklärungsquote ging mit 39,5 Prozent leicht zurück.

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung liegt bei acht, wie im Jahr zuvor. Dabei wurde ein Kind schwer und sieben leicht verletzt. Drei Kinder verursachten mit einem Fahrrad oder Pedelec einen Verkehrsunfall, eines beim Öffnen einer Fahrzeugtür und eines mit einem E-Scooter. Fünf Kinder wurden als Mitfahrer verletzt, darunter auch das schwerverletzte Kind.Aus diesem Grund weist die Polizei noch einmal auf eine gesteigerte Sorgfalt bei der Sicherung der Kinder vor Fahrtantritt hin.

Mit 60 Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Krafträdern sind diese im vergangenen Jahr um fünf Fälle gestiegen. Dabei wurden 16 Menschen schwer und 30 leicht verletzt. 45 Verkehrsunfälle mit Kraftradfahrern wurden von diesen selbst verursacht, dies größtenteils ursächlich durch nicht angepasste Geschwindigkeit und mangelndem Abstand. Fünfmal befand sich Wild oder ein anderes Tier auf der Fahrbahn.

Wildunfälle sollen

verhindert werden

Entlang von Wildunfallhäufungslinien führt die Straßenmeisterei Cochem mit weiträumigem Mäharbeiten und der Kürzung des Untergeholzes ein Pilotprojekt durch, um die Verkehrssicherheit zu verbessern und den Wildunfällen entgegen zu wirken. Dem Verkehrsteilnehmer sollen ein frühestmögliches Wahrnehmen des Wildes und damit eine höhere Reaktionszeit ermöglicht werden. Die Polizeiinspektion Cochem bittet trotzdem weiterhin, insbesondere bei Wildwechselbeschilderung und dem Durchfahren von bewaldetem Gebiet, um gesteigerte Sorgfalt und eine verringerte Geschwindigkeit.

Mit 38 Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Radfahrern ist die Zahl um 40 Prozent höher als im Vorjahr. 2022 war 14-mal ein Pedelec beteiligt. In 28 Fällen waren die Radfahrer die Hauptverursacher. Es wurden sieben Personen schwer und 24 leicht verletzt.

Insgesamt 27-mal wurde Alkoholkonsum als Ursache für einen Unfall festgestellt (2021 waren es 24, 2020 - 19). Viermal wurde ein Verkehrsunfall unter Drogeneinfluss aufgenommen. Die Polizei geht jedoch von einem Dunkelfeld aus, da die Ausfallerscheinungen nach Drogenkonsum bei minderer Beeinflussung nur bedingt feststellbar seien.


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