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Kunstwerk stinkt zum Himmel

Rund 40.000 Euro ließ sich die Stadt Cochem den neuen Brunnen an der Oberbrachstraße/Ecke »In der Hohl« kosten. Es sollte ein Schmuckstück werden, mit Bachlauf und Geschichtserzählung über die beiden Cochemer Bäche »Altbach« und »Märtschel«. Doch das neue Bauwerk entwickelt sich zum Problemprojekt und es stinkt im wahrsten Sinne des Wortes zum Himmel.

Von Mario Zender

Künstlerisch wundervoll gestaltet mit dem Bildnis der beiden zusammenfließenden Cochemer Bäche, »Altbach« und »Märtschel«, sollte der Brunnen des Senheimer Künstlers Christian Anders die Geschichte der beiden Bäche vermitteln.  Seit einigen Wochen ist das Werk des Künstlers fertig. Doch es sorgt nicht für Freude bei den Verantwortlichen, sondern für enormes Kopfzerbrechen. Zudem stinkt es noch zum Himmel.
Grund: Das schmucke Bauwerk spendete nämlich kein klares Bachwasser wie geplant, sondern stinkendes Abwasser mit Fäkalien. Nun ist der Brunnen außer Betrieb und es wird geforscht, wer in der Oberstadt illegal Abwasser in den Bachlauf des »Altbach« ablässt.
Unter Umständen kann das ein kostspieliges Unterfangen werden. Für wen ist noch unklar. Auf Anfrage bestätigt die Verbandsgemeinde Cochem den Sachverhalt: »Der neue Brunnen soll aus dem Gewässer ,Altbach‘ gespeist werden. Dieser durchfließt unterirdisch die Cochemer Innenstadt. Diese Bachverrohrung dient erlaubterweise auch der Ableitung von Regenwasser. An das ab dem Brunnen oberhalb gelegene Teilstück der Bachverrohrung sind auch einige Regenwasserhauptkanäle angeschlossen, in die Straßenabläufe und private Regenwasseranschlüsse einleiten. Für das Vorhandensein von Fäkalien werden Fehlanschlüsse/Fehleinleitungen von Schmutzwasser in die Regenwasserkanäle verantwortlich sein. Diese können von unbewussten Falschanschlüssen bei privaten Baumaßnahmen herrühren, aber auch von illegalen Einleitungen von Schmutzwasser über Straßen- oder Hofabläufe«, so die Verbandsgemeinde Cochem auf Anfrage.  
Betroffene Anschlüsse gibt es laut Verwaltung in den Straßen »Vor Forst« und der Kelberger Straße. Das Abwasserwerk der Verbandsgemeinde ist mit der Suche und Lokalisation der Fehlanschlüsse beschäftigt.
Aufgrund des Umfangs und der Komplexität der Aufgabenstellung wurde laut Verbandsgemeindeverwaltung zudem ein Ingenieurbüro mit der Ursachenforschung beauftragt. Wann der Brunnen nun wieder in Betrieb genommen werden kann ist unklar, wie die Antwort der Verbandsgemeinde Cochem erkennen lässt: »Wenn die Fehleinleitungen beseitigt sind!«  Stadtbürgermeister Walter Schmitz hofft, wie er im Gespräch mit dem WochenSpiegel betont, dass die Ursache schnell gefunden wird. »Nach umfangreichen Planungen ist es für die Stadt unbegreiflich das solche Misstände nun aufgetreten sind«, so Schmitz.
Bericht folgt!


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