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Lautloser Jäger im Weinberg

Mesenich. Seit 25 Jahren generieren Weinbergsbilder in Mesenich Aufmerksamkeit für Multiple Sklerose.

Die Eule stellt die perfekte Metapher für die Krankheit Multiple Sklerose dar.

Die Eule stellt die perfekte Metapher für die Krankheit Multiple Sklerose dar.

Bild: Michael Brunen

Im Rahmen der diesjährigen Streubildaktion der Freunde der Multiple-Sklerose-Selbsthilfegruppe Cochem-Zell ist eine riesige Eule in einem Weinberg oberhalb der Moselgemeinde Mesenich gelandet. Die Eule kann sich durch ihr besonderes Federkleid fast lautlos auf ihr Opfer stürzen. Hat sie die Beute einmal fest im Griff, gibt es kein Entkommen mehr. Diese Symbolik ist auch auf die Krankheit Multiple-Sklerose (MS) übertragbar, die für die Betroffenen überraschend – lautlos – ankommt. Ist die Diagnose einmal gestellt, gilt die Krankheit als unheilbar. Aber im Gegensatz zur Beute der Eule kann der Mensch mit MS weiterleben, wenn auch mit Einschränkungen, Hilfe und Veränderungen im Alltag.

1998 entstand die inzwischen weithin bekannte, überdimensionale Kunstaktion aus einer Idee zweier Arbeitskollegen. Heinz Müller aus Bullay ist Hobbykünstler und Hugo Arens aus Mesenich Weinbergsbesitzer und Familienmitglied einer von Multiple-Sklerose Betroffenen. Umgesetzt wurde der Entwurf einer Interpretation der Mosella damals mit fünf Personen und dauerte fast einen ganzen Tag. Heute, 25 Jahre später, waren 25 Helfer und Helferinnen beteiligt, um die Vorlage der Eule in die Weinbergsparzelle zu streuen. Innerhalb von zwei Stunden malten MS-Erkrankte, Familienangehörige sowie Freunde und Bekannte – darunter auch Landrat Manfred Schnur als Schirmherr der Selbsthilfegruppe – mit Sägemehl auf die Brachfläche. Das Ergebnis wird den Sommer über sichtbar bleiben, bis das Sägemehl im nächsten Frühjahr verblasst und verwittert.

Info zur Multiple-Sklerose-Selbsthilfegruppe Cochem-Zell bei Doris Hermes unter: 0 65 41 / 26 93.


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