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Simone Wunder

Maria Soulas liest im Bundesbank Bunker Cochem

Cochem. Am Pfingstsonntag fand etwas Besonderes im Casino des Bundesbank Bunker in Cochem statt. Die bekannte Autorin Maria Soulas las aus ihrem aktuellen Roman »Lenya Lebt Los«.
Das Pfingstwochenende stand in diesem Jahr für die Mosel unter keinem guten Stern, kam doch anstatt der erwarteten Touristenmengen das Hochwasser in die Stadt. Doch oben im Moselhang im Bundesbank Bunker hielt es zahlreiche Gäste nicht davon ab, sich auf eine besondere Zeitreise zu begeben. Zeitreise diesmal nicht in die historischen Begebenheiten rund um die Bunkeranlage, sondern Zeitreise in die Vergangenheit der Protagonistin Lenya.
Bei einem Besuch ihrer Eltern in Cochem passiert ihr ein Wildunfall bei dem der Anhalter, den sie zufällig mitgenommen hat, ums Leben kommt. Doch das Zusammentreffen von Fahrerin und Anhalter ist nicht so sehr ein Zufall wie es auf den ersten Blick scheint. Maria Soulas ließ die Anwesenden eintauchen in die Welt von Lenya in der Gegenwart mit all den Begegnungen, die einem widerfahren, wenn man nach langer Zeit in seine Heimatregion zurückkehrt. Erinnerungen, Begegnungen und offene Fragen prasseln auf Lenya ein. Gleichzeitig wird durch geschickt gesetzte Perspektivwechsel und Zeitensprünge nicht nur Lenyas Sicht aufgezeigt, sondern auch die der anderen Personen. Mehr und mehr kristallisiert sich heraus, dass es nicht nur darum geht, was geschehen ist, sondern viel mehr darum, warum es geschehen ist. Während der Lesung stellte sich immer mehr heraus, dass der Anlass Lenyas Besuchs und der Unfall mehr miteinander verwoben sind, als anfangs gedacht. Es ist nicht zu viel verraten, dass die Leiche der seit Jahren vermissten Tessa in der Nähe des Bundesbank Bunker gefunden wird. So kehrte also die Geschichte an eine ihrer Inspirationsquellen zurück.
Nach der Lesung hieß es etwas mehr ins Gespräch zu kommen. Museumsleitung Antonia Mentel moderierte hierzu einige Fragen, die rund um das Entstehen des Buches interessierten. So ist der Besuch der Autorin in Cochem vor einigen Jahren Anlass für diese Geschichte gewesen. Ursprünglich sollte es ein Buch über Wegkreuze werden, doch es entwickelte sich mehr und mehr in Richtung Krimi. So ist die Geschichte rund um Lenya eng verknüpft mit dem Schicksal des Rote-Mützen-Mörders, der in der Region sein Unwesen treibt. Nach der Lesung stand die Autorin noch für Fragen zur Geschichte, zu ihrer Person und natürlich zum Signieren bereit. Alle Anwesenden gingen sich angeregt unterhaltend mit einem Lächeln nach Hause – so soll eine literarische Zeitreise die Menschen verbinden.

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