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Mit Hacke und Schaufel zum Lebenstraum

Wer in diesen Tagen die Alte Kirche von St. Aldegund besucht, sieht vermutlich zwei Frauen, die mit Hacke und Schaufel einen rund 500 Jahre alten Gewölbekeller freilegen.

Das Ehepaar, Petra Lichterbeck-Schreiner und Ines Schreiner, hat das Grundstück nebst einer darauf stehenden Ruine gekauft, um sich hier den Traum vom Leben an der Mosel zu verwirklichen. Ein Unterfangen, das neben viel persönlichem Einsatz auch jede Menge Idealismus verlangt. "Wir wollen die alten Gebäudefragmente in unser geplantes, kleines Holzhaus mit einbeziehen und erhalten und zwar gegen alle Mahnungen und Vorbehalte weitgehend selbstständig. Einzig für die komplizierten Betonarbeiten und die groben Holzarbeiten mit dem Ständerwerk haben wir schon Partner mit Herzblut gefunden", schildert Petra Lichterbeck-Schreiner. "Es sah richtig schlimm aus und es war eine absolut hässliche Ruine, aber es ist auch ein Kraftort", führt sie an – wohl wissend, dass man sehr viel Geld verbauen könnte, es aber auch mit einem schmaleren Budget geht. Die Reaktionen der St. Aldegunder auf das Projekt der Frauen war durchaus geteilt: "Wir wurden sehr herzlich aufgenommen. Einige denken aber, dass wir ziemlich verrückt seien, andere finden es toll, dass wieder etwas entsteht", schmunzeln die furchtlosen Bauherrinnen, die im Frühherbst das geplante Holzhaus aufbauen lassen und Weihnachten bereits in den eigenen vier Wänden feiern wollen. Beide lebten zuletzt in Münster und suchten etwas im Umkreis von Trier. Dass ihre Wahl letztlich auf die Ruine der Vikarie unter der Alten Kirche von St. Aldegund fiel, hat etwas mit Bauchgefühl zu tun, aber auch mit einer Liebe zur Mosellandschaft. "Wir haben sporadisch in verschiedenen Regionen gesucht. Hier haben wir Mediterranes und Berge gefunden", sind Ines Schreiner und Petra Lichterbeck-Schreiner überzeugt. Fotos: Pauly/privat


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