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Politiker müssen zeigen, dass sie für die Bürger da sind!

Kommentar von Mario Zender, Chefredakteur WochenSpiegel
Foto: Wicher

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Die Corona-Pandemie ist von ihrem Ausmaß für viele, auch für mich, unvorstellbar gewesen. Die Welt steht still, weil sich ein tödliches Virus im Eiltempo ausbreitet. Und was können wir dagegen tun? Wenig, außer zu Hause zu bleiben und Hygieneregeln einzuhalten. Eigentlich unfassbar: Wir fliegen auf den Mond, haben aber keine Medizin gegen dieses aggressive Virus.Wir können alle nur hoffen, dass schnell ein Impfstoff gefunden wird, der diesen Virus-Flächenbrand stoppt. Doch neben der medizinischen Seite, sind es die enormen wirtschaftlichen Folgen, die nun mehr und mehr deutlich werden. Denn die Pandemie legt große Teile unserer Wirtschaft lahm. Gutgehende Unternehmen stehen plötzlich vor existenziellen Problemen. Ob große Unternehmen, sogenannte "Big-Player", wie etwa die Lufthansa, die schon nach Staatshilfen ruft, oder kleine Kneipenbesitzer, die vom Staat verordnet ihre Lokale schließen müssen - allen geht früher oder später die "finanzielle Luft" aus. Was aber weiter läuft sind die Belastungen, ob Mieten, Grundkosten oder Personal. Und hier sehe ich ebenfalls die Gefahr eines "Flächenbrandes". Viele kleine und mittlere Unternehmer sind in großer Sorge. Ein Banker sagte mir gestern, dass er davon ausgeht, dass es zu einer "Pleitewelle" kommen wird. Beispiel Tourismus: Bis Ostern war es immer schon eine harte Zeit, doch das Ostergeschäft hat meist die notwendige Liquidität gebracht, um weiter im Jahr zu wirtschaften. Das fällt in diesem Jahr aus! Restaurants, Gaststätten und Hotels stehen leer. Sie dürfen keine Gäste beherbergen. Behördlich verfügt! Der Gesetzgeber will damit erreichen, dass sich das Virus nicht weiter ausbreitet. Der Grundgedanke ist sicher richtig. Was den betroffenen Unternehmen und somit auch deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fehlt, ist die Perspektive. Letztere werden genauso wie Unternehmen finanziell von diesem "Wirtschaftsinfarkt" betroffen sein. Wer in Kurzarbeit geht, hat am Monatsende weniger in der Tasche. Und vielen Beschäftigten, die bereits enge finanzielle Rahmenbedingungen in "Normalzeiten" stemmen müssen, bleibt nun finanziell die Luft weg! Nun müssen unsere Politiker genauso schnell, wie sie (richtigerweise) die Allgemeinverfügungen zum Schutz vor der weiteren Ausbreitung erlassen haben, auch ein Hilfsprogramm auflegen und dieses unbürokratisch den Unternehmen zur Verfügung stellen. Denn Deutschland geht es bislang gut. Die Staatskassen sind prall gefüllt. Und wer hat diesen Wohlstand durch ihre Steuern "erschaffen"? Richtig: Unsere Unternehmen und deren Mitarbeiter! Und genau denen muss jetzt mit Maßnahmen der Politik schnell geholfen werden, bevor wir in den wirtschaftlichen Abgrund stürzen. Als in der sogenannten Bankenkrise Milliarden Steuergelder in marode Banken geflossen sind, hieß es, dass die Banken "systemrelevant" seien und deshalb gestützt werden müssten. Unser Mittelstand und unsere Kleinunternehmen sind auch systemrelevant!Liebe Frau Bundeskanzlerin, liebe Frau Ministerpräsidentin, lieber Herr Landrat, lieber Herr Bürgermeister: Zeigen Sie uns jetzt, dass Sie handeln und helfen! Unbürokratisch, zielgerichtet und vor allem schnell! @Mail an den Autor: mzender@weiss-verlag.de


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