Michael Nielen

Krippenkunst erstrahlt in neuem Glanz

Losheim. ArsKrippana präsentiert eine neu arrangierte Ausstellung und einzigartige Kunstwerke.
Die deutsche Künstlerin Marie Therese Jung betrat bereits in den 1980er Jahren mit ihren sozialkritischen Krippenwerken Neuland betrat.

Die deutsche Künstlerin Marie Therese Jung betrat bereits in den 1980er Jahren mit ihren sozialkritischen Krippenwerken Neuland betrat.

Bild: KRIPPANA

Eine Geschichte, die immer wiederkehrt – und doch jedes Jahr neu berührt. In der ArsKrippana, Europas größter Krippenausstellung an der deutsch-belgischen Grenze, wird sie auf eindrucksvolle Weise erzählt. Auf mehr als 2500 Quadratmetern tauchen die Besucher in eine stille Wunderwelt ein, die Tradition und Gegenwart miteinander verbindet.

In diesem Jahr wurde die gesamte Ausstellung neu arrangiert, wie der Leiter der ArsKrippana, Michael Balter, berichtet. »Mehr als zehn neue Kunstwerke sind dazugekommen, die Ausstellung haben wir liebevoll neu gestaltet«, sagt er. Unter einem funkelnden künstlichen Firmament schlendern die Besucher durch Krippenlandschaften aus aller Welt. Deutsche, französische und niederländische Sprachfetzen mischen sich in den Räumen – die Faszination dieser kleinen Welten ist international.

Eine riesige mechanische Krippe aus Italien gehört erneut zu den Höhepunkten. Im Wechselspiel aus Tag und Nacht entfaltet sich ein stimmungsvolles Lichterlebnis. Mediterrane Häuser in Ockertönen, ein lebendiger Marktplatz und ein rauschender Bach bilden die Kulisse für Musikanten, Mägde und römische Soldaten. In ihrer Mitte liegt das Kind in der Krippe – der Moment, der alles verbindet.

Neben den klassischen Darstellungen finden sich auch Werke, die zum Nachdenken anregen. Die deutsche Künstlerin Marie Therese Jung, die bereits in den achtziger Jahren mit sozialkritischen Krippen Aufsehen erregte, ist erneut vertreten. Ihre Szenen zeigen gesellschaftliche Brüche: eine zerrissene Familie, ein entlassener Arbeiter, Armut und Überforderung. Dazwischen spielen Kinder aus aller Welt friedlich miteinander – ein Hoffnungsschimmer inmitten ernster Bilder.

Ein besonderes Highlight ist die neue 3D-Darstellung nach einem Werk des flämischen Malers Pieter Bruegel. Mehr als 3500 Stunden Arbeit hat eine Münchner Künstlerin in das detailreiche Stück investiert. Insgesamt zeigt die ArsKrippana Darstellungen aus über sechzig Ländern. Seltene Krippen aus Italien, Spanien und Frankreich, die nördlich der Alpen kaum zu finden sind, gehören ebenso dazu wie moderne Kunstwerke oder naiv-verträumte Szenen.

Im Dezember ist die Ausstellung täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Infos unter:

www.arskrippana.net


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