»Vertrautes ist sehr wichtig«

In der zweiten Etage der AOK-Niederlassung in Euskirchen zeigt seit einigen Tagen die Ausstellung einer »Demenz Musterwohnung«, wie der Alltag für demenzerkrankte Menschen vereinfacht werden kann. »Ich bin immer wieder überrascht, was in dieser Hinsicht alles möglich ist«, betonte Sven Reichert, stellvertretender Regionalleiter der AOK Regionaldirektion anlässlich der Eröffnung der »Musterwohnung Demenz«.

Durch die Ausstellung führte Sebastian Schmitz. »Das Ziel soll es natürlich sein, Betroffenen ein möglichst langes selbstständiges Leben im eigenen Zuhause zu ermöglichen«, sagte Sebastian Schmitz von der AOK Servicestelle Demenz bei einem Rundgang durch die Ausstellung. Diese zeigt, dass auch einfache Dinge helfen können. So sollten beispielsweise weiße Teller auf einer weißen Tischdecke vermieden werden, da auch farbliche Kontraste eine Erleichterung für Demenzkranke Menschen sein können. Auch ein Streifen rotes Isolierband, der die Ränder eines weißen Waschbeckens markiert, kann für mehr Kontrast sorgen. Transparente Vorratsbehälter in der Küche, bei denen man auf den ersten Blick erkennt, dass beispielsweise Kaffee enthalten ist, können eine Hilfe sein. Gewohnte Gegenstände wie ein vertrauter Sessel oder ein seniorengerechtes Tastentelefon sind in der Ausstellung zu sehen. Manchmal könne es zudem nützlich sein, Pflegeartikel wie Cremes in die seit Jahren gewohnte Cremedose umzufüllen. »Vertrautes ist sehr wichtig, um im Alltag nicht mit noch mehr unbekannten Situationen konfrontiert zu werden«, erklärte Sebastian Schmitz.

Besichtigt werden kann die Musterwohnung noch bis zum 18. Juli im Rahmen von Schulungsangeboten der AOK. Für dieses und weitere kostenlose Angebote zum Thema Demenz kann man sich unter www.aok.de/rh/demenzschulung oder telefonisch unter 0211/87 91 58 71 0 anmelden, auch wenn man nicht in der AOK versichert ist. »Wir bieten Schulungsmodule an, die ein besseres Verständnis für Erkrankte fördern, Kommunikationstipps aufzeigen oder sich mit der Selbstfürsorge von pflegenden Personen beschäftigen«, erklärte Sophia Sädler von der Servicestelle Demenz der AOK. Weitere Infos: www.aok.de/rh/demenzschulung