

itam„Das so genannte kleine Sommerloch ist damit in diesem Jahr überaus schnell überwunden“, freut sich Ulrike Mohrs, die Leiterin der Arbeitsagentur. „Vor allem junge Menschen, die in den letzten Wochen ihre Ausbildung beendeten haben, finden nach der Ferienzeit eine Anschlussbeschäftigung oder gehen weiter zur Schule. Und da sich in den nächsten Wochen auch die künftigen Studenten abmelden werden, gehe ich davon aus, dass die Arbeitslosigkeit in der Region in den nächsten beiden Monaten noch weiter sinken wird.“ Im Sozialgesetzbuch (SGB) wird die Arbeitslosigkeit in zwei verschiedenen Rechtskreisen behandelt: Das SGB III regelt die Absicherung über die Arbeitslosenversicherung und ist somit maßgeblich für all jene Menschen, die in der Regel noch nicht länger als ein Jahr arbeitslos sind und von den Arbeitsagenturen betreut werden. Im Landkreis Mayen-Koblenz sind Ende August 1.887 Menschen nach SGB III arbeitslos gemeldet – 68 weniger als im Monat zuvor und 157 mehr als vor einem Jahr. Dem SGB II werden zurzeit 2.037 Frauen und Männer zugeordnet. Im Juli waren es 12 und vor einem Jahr 138 mehr. Dem Arbeitgeberservice der Agentur wurden in den letzten vier Wochen 364 zusätzliche offene Stellen aus dem Landkreis gemeldet. Damit werden im Umland 2.355 unbesetzte Stellenangebote gezählt. Kurz vor Abschluss des aktuellen Ausbildungsjahres Ende September weist die Statistik für den Landkreis 136 junge Menschen aus, die bei der Agentur für Arbeit um Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche gebeten hatten und noch nicht versorgt werden konnten. Ihnen stehen im Umland 348 unbesetzte Stellen gegenüber. Tatsächlich werde sich das Verhältnis aber wohl noch einmal zu Ungunsten der Unternehmen verschieben, prophezeit Ulrike Mohrs. „Erfahrungsgemäß denken viele Jugendliche erst einmal nicht daran, sich zeitnah bei uns abzumelden, wenn sie eine Lehrstelle oder einen Studienplatz gefunden haben. Deshalb versuchen unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater nun, alle vermeintlich unversorgten jungen Menschen zu erreichen und zu klären, ob sie tatsächlich noch auf der Suche sind.“ Aber selbst wenn diese Frage geklärt ist, geht die Arbeit rund um das Thema Ausbildung für die Agentur weiter. „Wir vermitteln auch nach dem offiziellen Ausbildungsstart weiter. Solange der Stoff der Berufsschule problemlos nachgearbeitet werden kann, stellen viele Betriebe weiter ein. Da es ohnehin noch jede Menge interessante Stellenangebote gibt, ist es selbst für diejenigen nicht zu spät, die bislang überhaupt noch keine Perspektive haben.“ Sehr viel Zeit sollten sich diese jungen Leute aber nicht mehr lassen, betont die Agenturleiterin. „Auch wenn die Lage für die jugendlichen Ausbildungssuchenden heute so günstig ist wie seit Jahrzehnten nicht mehr, ist es irgendwann selbst für einen späten Einstieg zu spät.“ Foto: Archiv