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Aus Kürrenberg an die Weltspitze

Für Freunde des Reitsports ist das CHIO in Aachen im wahrsten Sinn des Wortes das "Weltfest des Pferdesports". Im weiten Rund der Soers feiern Zehntausende Reiter und Pferde. In diesem Jahr durfte ein Kürrenberger ganz weit vorne mitfeiern, denn sein Pferd "Fit for fun" sprang mit der portugiesischen Nationenpreisreiterin Luciana Diniz beim mit einer Million Euro dotierten Großen Preis von Aachen auf den zweiten Platz.

"Da tanzt der Pferdepfleger Samba", schoss es aus dem Fernseh-Kommentator Carsten Sostmeier heraus, als er nach dem Einzug von Luciana Diniz und "Fit for fun" ins Stechen des Großen Preises von Aachen, Ralf Jünger jubeln sah. Dass es sich bei ihm aber um den Mitbesitzer der sprungstarken Stute handelt, hatte er zu diesem Zeitpunkt nicht auf dem Schirm. Sprung an die Weltspitze Jünger hat "Fittie" als Fohlen erworben und als dreijähriges Pferd eingeritten. Ihren Stammbaum zieren bereits zwei Nachkommen - unter anderem den Hengst Camargo - als "Fit for fun" sechsjährig in den Springsport kommt. Zwei Jahre reitet Jünger die Nachfahrin von "For Pleasure" - 1996 und 2000 olympisches Mannschaftsgold in Atlanta in Sydney - selbst. In dieser Zeit kommen viele Kaufanfragen, denn die Qualitäten des Springpferdes bleiben nicht unentdeckt. "Unter anderem gehörte Luciana Diniz zu diesem Kreis. Ich hatte den Eindruck, dass sie zu ,Fit for fun‘ passt und deshalb habe ich ihr das Pferd - an dem ich sehr hänge - letztlich überlassen", erzählt Ralf Jünger und ergänzt, dass man ja auch nicht in einem Rennwagen ein paar Kilometer zur Arbeit fährt. Der Deal: Luciana Diniz wird als Besitzerin eingetragen, damit sie international melden kann. Das Preisgeld bleibt bei ihr und wenn "Fit for Fun" in die Zucht zurückkehrt sind große Erfolge nicht die schlechteste Werbung für den Kürrenberger. Das sollte aber, so der Plan, erst nach den Olympischen Spielen 2020 in Tokio der Fall sein. "Gänsehaut pur" Zurück nach Aachen: Das CHIO wirkt auch Wochen später noch nach. Im vierten Jahr war "Fittie" mit dabei. "40.000 Zuschauer! Das ist Gänsehaut pur - mehr als bei den Olympischen spielen in Rio", schwärmt der "tanzende Pferdepfleger", der dank seiner Jubelarie noch etwas bekannter geworden ist. Übrigens: "Fitties" Sohn "Camargo", mit dem Ralf Jünger zuletzt sehr erfolgreich war, steht jetzt auch auf dem Hof von Luciana Diniz in Wachtberg bei Bonn. Vielleicht geht ja mit ihm ein neuer Stern am Reiter- und Pferdehimmel auf. Als Vererber ist er bereits heute gefragt. Der "Chef" des RZV Mayen Vom ganz großen Turniersport zu den Wurzeln. Vom 1. bis zum 3. September findet auf dem Thomashof in Mayen das "38. Reit- und Springturnier des RZV Mayen" statt. Der "Chef" des Vereins heißt Ralf Jünger und der ist stolz, dass das Mayener Turnier eines der größten von Koblenz bis Trier ist. "Und es ist ein gutes Turnier. Jedes Jahr kommen sogar Reitsportfreunde aus Würzburg. Mit 1.500 Starts in 34 Spring- und Dressurprüfungen und mehr als 500 Reiterinnen und Reitern können wir uns sehen lassen. Das alles klappt aber nur weil viele mithelfen und jeder seine Aufgaben kennt", beschreibt Jünger das Turnier als Gemeinschaftsleistung. Harmonie ist gefragt Das ist auch das Erfolgsrezept im Parcours, denn wenn Ross und Reiter nicht harmonieren, passt es nicht. "Wer es erzwingen will, hat keinen Erfolg", ist seine Philosophie klar und deutlich. Weidegänge für die Vierbeiner und ein "liebevoller Umgang" sind die Belohnungen, die ankommen. Übrigens: wer sich für den Reitsport interessiert kann beim RZV Mayen einfach einmal vorbeischauen. Das Turnier Anfang September bietet die Gelegenheit dazu.  Fotos: privat www.rzv-mayen.de


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