

»Eine Oper auf der Mayener Burgfestspielbühne?« Das mag sich manch einer gefragt haben. Aber, keine Angst eine Oper im eigentlichen Sinne kommt hier nicht zur Aufführung, sondern vielmehr eine Neufassung, die im Zusammenwirken von Intendant Daniel Ris, Dramaturgin Carola Söllner und dem musikalischen Leiter Marty Jabara, entwickelt wurde. Zugrunde lagen die Oper von Georges Bizet und die Novelle von Prosper Mérimée. Das »Musiktheater«, live gespielt von der »Gypsy-Band« gespielt, spannt den Bogen von Liebe und Leidenschaft bis zum Tod. Bekannte Klänge wie »Habenera« oder »Auf in den Kampf Torrero« erwarten die Besucher. Don José (Andreas Schneider), ein einfacher Soldat aus dem Norden Spaniens, liebt Micaëla (Florentine Beyer), ein Mädchen aus seinem Dorf, das er verlassen musste. Er ging zum Militär und trifft auf Carmen (Wiebke Isabella Neulist), die ihn nach allen Regeln der Kunst verführt und ihn in den Wahnsinn treibt. Völlig verblendet vor Eifersucht erschlägt er seinen Vorgesetzten Zuniga (Georg Lorenz), wird zum Gesetzlosen, der Anschluß bei den Sinti und Roma – und natürlich Carmen – sucht. Doch die rassige Frau stellt ihre Freiheit über alles und will diese niemals für einen Mann aufgeben: »Ich will frei sein!« »Frei war mein Leben, frei will ich sterben«, so die starke »Gypsy«. Intendant Daniel Ris kann in seinem Abschiedsjahr zufrieden sein, denn »Carmen« kommt völlig anders als erwartet auf die Bühne. »Mit dieser Produktion bin ich sehr glücklich. Unser Team hat eine wirklich einmalige Version der Carmen-Geschichte entwickelt. Die Musikalische Fassung von Marty Jabara ist großartig und hat ganz wesentlichen Anteil am Gelingen dieses Projekts. Und das Ensemble auf der Bühne kann einfach wahnsinnig viel. Das ist eine große Freude. Obwohl es im ohnehin hochdramatischen dritten und vierten Akt am Premierenabend dann wie aus Eimern geschüttet hat, haben die Darstellerinnen und Darsteller alles gegeben. Wir sind wirklich ein tolles Team. Danke dafür - und auch an das Publikum, das ebenfalls durchgehalten hat!«, so Ris im Gespräch mit dem WochenSpiegel.