

In der Verbandsgemeinde Maifeld hat der Karneval eigentlich Hochkonjunktur. Rosenmontagszüge finden abwechselnd in Münstermaifeld und Polch statt und in Ochtendung gehört der Veilchendienstagszug einfach dazu. Sitzungen, Fastnachtskaffees, Karnevalspartys und Umzüge runden in fast allen Gemeinden die närrischen Tage ab. In dieser Session ist alles anders. Der Spielverderber heißt Corona. Das Virus hat den Karneval ausgebremst, auch wenn mancherorts noch die leise Hoffnung besteht, dass im kleinen Rahmen doch noch gefeiert werden kann. Der Auftakt am heutigen 11.11 versprüht allerdings nur wenig Optimismus. Aber Karneval bedeutet nicht nur das Feiern an den tollen Tagen, sondern es ist eine Einstellung. Humor ist, wenn man trotzdem lacht, sagt sich Dietmar Schäfer, Präsident der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Münstermaifeld. "Ich setze mir einfach eine rote Nase auf", erzählt Schäfer, der nach 24 Jahren als Chef der Münstermaifelder Karnevalisten nicht mehr für das Amt kandidieren wollte und sich auf der Homepage der KG (www.meenster-alaaf.de) schon einmal für "eine wunderschöne und für mich unvergessene Zeit" bedankte. "Jetzt konnten wir noch nicht einmal unsere Jahreshauptversammlung durchführen und ich bleibe halt noch ein Jahr im Amt. Dann werden es doch 25 Jahre", lacht Schäfer. Ansonsten ist die Stimmung im Verein eher "geknickt". "Wir dürfen nichts machen und es gibt auch im Sessionsverlauf keine Alternativen. Den Humor lassen wir uns trotzdem nicht nehmen", schaut Schäfer lieber nach vorne. Wenige Kilometer weiter haben die Studiosen des Verein Akademie in Polch ebenfalls ihre Aktivitäten in dieser Session abgesagt. "Es ist traurig, dass uns die Natur einen Strich durch die Rechnung gemacht hat", fasst Willi Wagner, Kanzler der Studiosen, die Gefühlslage in einem Satz zusammen. Im Januar sollten der Professor, die Kandidaten und die Studiosen wieder ihr närrisches Können zeigen. Und jetzt: Fehlanzeige! Lachen ist in der Corona-Zeit aber durchaus erwünscht. "Wir sind in ständigem WhatsApp-Kontakt. Da gibt es regelmäßig Sachen zum Lachen und andere Spitzfindigkeiten", erzählt Wagner. In Ochtendung wollte Lothar Kalter eigentlich zum dritten Mal in seinem Leben als Prinz regieren. "Alle elf Jahre einmal", lacht der Ortsbürgermeister, der sich heuer mit diesem Amt begnügen muss. "Aber 2023 soll es jetzt soweit sein. Kostüme und Orden sind umbestellt", beschreibt er die Änderung seines persönlichen Fahrplans. Große Veranstaltungen wird es in dieser Session in Ochtendung keine geben, aber zumindest die Hoffnung auf kleinere Veranstaltungen der Vereine soll noch nicht aufgegeben werden, wenn es denn die Corona-Schutzverordnungen zulassen. Fotos: KG Münstermaifeld / Pauly