

Die Uhrzeit - fünf vor zwölf (11.55 Uhr) - hatte ebenso symbolischen Charakter, wie die leeren Koffer und Liegestühle, die zu Füßen Kaiser Wilhelm I. platziert wurden. Zudem wurde mit Reiseprospekten der Schriftzug "Rettet die Reisebüros" ausgelegt. Organisator Florian Hartmann aus Treis-Karden konnte mehr als 100 Kolleginnen und Kollegen zu der Protestaktion, die bundesweit in 40 Städten zeitgleich stattfand, begrüßen. Sie kamen aus dem Einzugsgebiet Eifel, Hunsrück und Westerwald nach Koblenz. Im Gespräch mit dem WochenSpiegel stellte der Reisefachmann heraus, worum es geht. Er fragt "Milliarden für die Banken und die Automobilbranche, doch was ist mit uns?" Die Botschaft lautet: "Wir sind auch Tourismus." Viele Existenzen seien bedroht. Die Umsätze brächen weg und sie seien in der Corona-Krise dreifach gestraft. Das heißt: Sie müssen Provisionen zurückzahlen, die Büros öffnen, um die Stornierungen abzuwickeln, es gibt keine Aussicht, wann wieder Reisen gebucht werden können. Just am Morgen des Protesttages hatte das Auswärtige Amt die Reisewarnung bis Mitte Juni verlängert. Tourismus sei "systemrelevant", wie Hartmann betonte. Schließlich stehen 2,9 Millionen Arbeitsplätze auf dem Spiel, 11.000 Reisebüros und 3.000 Veranstalter sind in Deutschland betroffen.Er fordert gemeinsam mit seinen Kollegen einen größeren Rettungsschirm von der Regierung.