

"Der Titel muss im Dachdeckerhandwerk bleiben!", lautete Sonjas frühe Kampfansage an die Mitbewerberinnen. Tatsächlich beerbt sie ihre Berufskollegin Nina Franke aus Hattingen. Erstmals dagegen geht der Titel nach Rheinland-Pfalz und in den Bezirk der Handwerkskammer (HwK) Koblenz. "Ich freue mich riesig und kann es noch gar nicht glauben", zeigt die Siegerin aus Monreal ein strahlendes Lachen. Trotz Gipsarm hatte sie sich bestens gelaunt dem Messepublikum gezeigt und die Jury um den Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Otto Kentzler, überzeugt. Sonja Theisen steht kurz vor dem Abschluss ihrer Dachdeckerlehre, die sie bei Bedachungen Stefan Hofmann in St. Johann durchläuft. "Ich bin schon die sechste Generation, die im Dachdeckerhandwerk arbeitet. Mein Opa, der bis zum Alter von 72 Jahren auf dem Dach war, hat mich immer wieder in den Betrieb mitgenommen. Ich durfte dann Schieferherzen hauen", gibt die 21-Jährige einen Einblick in ihren Werdegang. Mit ihrer Beteiligung an der Kalenderaktion und der Misswahl wollte sie deutlich machen, "dass ein Bauberuf für Mädels geht". Dafür hat sie auch ihren Ausbilder, Dachdeckermeister Stefan Hofmann, gewonnen: "Mit ihren Superzeugnissen und ihrer Zielstrebigkeit musste ich sie einfach einstellen. Sie hat mich mit ihrer Persönlichkeit überzeugt." Über die Vorbereitungen für die Gesellenprüfung hinaus wird "Miss Sonja" im Jahresverlauf bei repräsentativen Terminen als attraktive Botschafterin für "Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan." unterwegs sein. Und dann packt sie das nächste große Ziel an: die Meisterprüfung im Dachdeckerhandwerk. "Ich werde mit meinem Freund Yannick gleichziehen!", den sie in der Dachdeckerfachschule Mayen kennen gelernt hat und der in Nesselbrunn nahe Marburg als Meister und geprüfter Energieberater in seinem Handwerk im familieneigenen Betrieb mitarbeitet. Foto: Werbefotografie Weiss