Claudia Neumann

Großbrand in Gusenburg – Holzberg geht in Flammen auf

Gusenburg. Mehr als 130 Einsatzkräfte kämpfen stundenlang gegen ein Feuer auf einem Recyclinghof – Ursache könnte Selbstentzündung sein

In der Nacht auf Mittwoch, 21. Mai, kam es gegen 3.30 Uhr zu einem Großbrand auf einem holzbearbeitenden Recyclinghof in Gusenburg. Ein mehrere hundert Tonnen schwerer Berg aus Holzabfällen stand in Vollbrand und löste einen Großeinsatz der Feuerwehren im Hochwald aus – der zweite innerhalb kurzer Zeit.

Rauchentwicklung und Warnungen

Eine massive Rauchsäule zog in Richtung Gusenburg und Grimburg. Über die Warnapps KATWARN und NINA wurden Anwohner aufgrund der starken Geruchsbelästigung informiert. Die Feuerwehr löste Großalarm aus: Zahlreiche Wehren aus der Verbandsgemeinde Hermeskeil und dem Landkreis Trier-Saarburg wurden alarmiert.

Aufwendige Löscharbeiten

Die Brandbekämpfung gestaltete sich aufwendig. Zwei 400 Meter lange Schlauchleitungen mussten von einem nahegelegenen Teich verlegt werden, nachdem zunächst ein Pendelverkehr mit wasserführenden Fahrzeugen eingerichtet worden war. Vor Ort kamen unter anderem ein Abrollbehälter-Tank (AB-Tank) mit 10.000 Litern Fassungsvermögen sowie ein Faltbehälter mit weiteren 15.000 Litern zum Einsatz, um eine konstante Wasserversorgung sicherzustellen. Mit leistungsstarken Pumpen wurden rund 800 Liter Wasser pro Minute zum Brandherd gefördert.

Technik und Taktik im Einsatz

Die Löscharbeiten erfolgten durch mehrere Trupps am Boden, unterstützt von einer Drehleiter und einem Wasserwerfer aus der Höhe. Ein weiteres Ausbreiten des Feuers konnte erfolgreich verhindert werden. Im weiteren Verlauf wurde mit Baggern begonnen, das brennende Material umzuschichten.

Koordination und Unterstützung

Die Einsatzleitung vor Ort – bestehend aus Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Technischem Hilfswerk (THW) – koordinierte den Einsatz vom großen Einsatzleitwagen (ELW) aus. Auch Bürgermeister Stefan Ding (VG Hermeskeil) war vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Die Drohneneinheit des Landkreises unterstützte mit Wärmebildaufnahmen aus der Luft.

Keine Gefahr für die Bevölkerung

Messungen ergaben keine gesundheitsgefährdenden Schadstoffe in der Luft. Mitarbeitende der Wasserbehörde untersuchten mögliche Auswirkungen des Löschwassers vor Ort. Nach Sonnenaufgang wurde eine Verpflegungsstelle für die vielen Einsatzkräfte eingerichtet.

Brandursache und Schaden

Verletzt wurde niemand. Der Schaden wird auf rund 5.000 Euro geschätzt. Gebäude waren nicht betroffen. Die Polizei geht derzeit von einer Selbstentzündung aus: „Der etwa zehn Meter hohe Müllberg lag schon länger dort. Aufgrund der Hitzeeinstrahlung der letzten Tage hat sich das Material wohl selbst entzündet“, erklärte Bürgermeister Ding. Hinweise auf Brandstiftung liegen derzeit nicht vor.

Belastung für die Feuerwehren

Für die Feuerwehren im Hochwald sind es kräftezehrende Tage: Erst am 13. Mai brannte es im Gewerbegebiet Hermeskeil, am Samstag kam es zu einem Waldbrand, am Sonntag brannte ein LKW.
„Unsere Feuerwehren leisten in diesen Tagen Außergewöhnliches. Ich danke allen Einsatzkräften für ihren unermüdlichen Einsatz und die hervorragende Zusammenarbeit“, so Bürgermeister Ding weiter.

Großaufgebot an Einsatzkräften

Insgesamt waren mehr als 130 Kräfte im Einsatz: Feuerwehrkräfte aus Hermeskeil, Gusenburg, Grimburg, Züsch-Neuhütten, Damflos, Reinsfeld, Geisfeld, Beuren/Hochwald, Hinzert-Pölert, Kell am See (mit Schlauchwagen), Konz und Nittel (mit AB-Tank), der ELW, die Drohneneinheit der Feuerwehr Schillingen, der Gefahrstoffzug, das THW aus Hermeskeil und Saarburg, das DRK Hermeskeil und Thalfang sowie die SEG Hochwald. Auch die Polizei Hermeskeil war vor Ort.

Text: Florian Blaes

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