Grußwort der Ministerin Katrin Eder
Liebe Leserinnen und Leser,
nachhaltig handeln, bedeutet, nur so viele Ressourcen zu nutzen, wie die Erholungsfähigkeit unseres Planeten zulässt. Ursprünglich kommt der Begriff aus der Forstwirtschaft: Es sollten immer nur so viele Bäume gefällt und zu Möbeln, Häusern oder Spielzeug verarbeitet werden, wie auch nachwachsen. Heute bedeutet Nachhaltigkeit soziale, wirtschaftliche und ökologische Ziele gleichzeitig und gemeinsam zu verfolgen. Eine nachhaltige Entwicklung bedeutet also eine ökologische und sozial gerechte Ausgestaltung wirtschaftliche Entwicklung anzustreben – denn diese kann auch langfristig erfolgreich sein. Bleiben wir beim Wald: Die Hitze- und Dürrejahre haben zu einem großflächigen Absterben von Bäumen in Rheinland-Pfalz geführt. Dieser Effekt ist dort besonders stark, wo frühere Generationen allein auf schnell wachsende und wirtschaftlich einträgliche Fichten gesetzt haben. Diese sind leider wenig widerstandsfähig gegen Extremwetter und Borkenkäfer. Bei der Wiederbewaldung der entstandenen Kahlflächen wollen wir in Rheinland-Pfalz diesen Fehler nicht wiederholen. Wir wollen ökologisch wertvolle, artenreiche Mischwälder fördern, die als Erholungsraum den Menschen zur Verfügung stehen, den Rohstoffbedarf nachfolgender Generationen und den Artreichtum des Ökosystems Wald sichern. Soziale, wirtschaftliche und ökologische Ziele verfolgen wir also gleichzeitig. Doch Nachhaltigkeit ist weit über den Wald- und Forstbereich hinaus eine Aufgabe für uns alle. Im Jahr 2023 war am 2. August der sogenannte »Erdüberlastungstag«. Das ist der Tag an dem wir global gesehen alle Ressourcen verbraucht haben, die unser Planet in einem Jahr regenerieren kann. Würden alle Menschen so leben wie wir in Deutschland, wäre der weltweite Ressourcenverbrauch noch viel weniger nachhaltig – dann wäre der Erdüberlastungstag bereits auf den 4. Mai gefallen. Und genau deswegen ist es ein tolles Zeichen, dass der WochenSpiegel eine ganze Ausgabe der Nachhaltigkeit widmet. Im Umweltministerium versuchen wir Nachhaltigkeit in unseren Programmen zu verankern. So wollen wir mit unserer Kampagne »Müll nicht rum!« den Ressourcenverbrauch in unserem Land reduzieren, unsere Innenstädte und Dörfer frei von weggeworfenem Plastikhalten und bereits produzierten Kunststoff möglichst lange weiterverwenden. Derzeit werden beispielsweise bundesweit rund 2,8 Milliarden Heißgetränkebecher pro Jahr verbraucht, das sind 320.000 Becher pro Stunde. Auf das Jahr hochgerechnet ergeben sich daraus circa 40.000 Tonnen Müll. Dieser Müll lässt sich mit Thermobechern gut vermeiden. Denn die können wieder aufgefüllt und erneut verwendet werden – beispielsweise über Pfandsysteme. Der Grundgedanke unserer Kampagne: Der beste Abfall ist der, der nie produziert wird. Eine konsequente Kreislaufwirtschaft ist ein mächtiger Hebel im Klimaschutz. Auch bei der Energieversorgung setzen wir auf Nachhaltigkeit: Würden wir weiter fossile Energieträger verbrennen, wäre das für den Klimaschutz eine Katastrophe. Deswegen setzen wir auf erneuerbare Energien. Wind und Sonne stehen uns kontinuierlich zur Verfügung. Zudem ist auf Freiflächen produzierte Solarenergie die günstigste Energiequelle. Das ist gut für unsere Wirtschaft im globalen Wettbewerb. Und mit Balkon- und Dachsolaranlagen können die Menschen ihren eigenen günstigen Strom produzieren und verbrauchen. Ich lade Sie ein, sich von den nächsten Seiten inspirieren zu lassen. Denn jeder und jede kann mit eigenen kleinen Schritten dazu beitragen, dass wir unsere Erde künftig wieder weniger überlasten. Denn nachhaltig denken bedeutet stets im Hinterkopf behalten, dass wir die Erde von unseren Kindern nur geborgt haben. Lassen Sie uns unser Land deswegen so gestalten, dass auch zukünftige Generationen hier gut leben können. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre!

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