Nico Lautwein

Knapp 8 Millionen Euro: Modernisierung des Freibads Ruwertal beginnt

Mertesdorf (lau). Startschuss für die Sanierung des Freibads Ruwertal: Mit neuester Technik und nachhaltigen Lösungen soll das Bad zur Saison 2026 wieder öffnen – Gesamtkosten rund 7,7 Millionen Euro.

Startschuss für die Sanierung im Freibad Ruwertal

Die Abriss- und Bauarbeiten zur Erneuerung der Badewasseraufbereitungstechnik im Freibad Ruwertal haben begonnen.
Die bisherige Technik stammt in großen Teilen aus dem ursprünglichen Baujahr des Freibades Ruwertal im Jahr 1967 und entsprach damit schon lange nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Ersatzteile waren teilweise nicht mehr zu beschaffen, die Technik galt als störungsanfällig.
Dann kam die Hiobsbotschaft: Wegen der enormen Schäden nach dem Hochwasser im Mai 2024, wurde das Freibad in Mertesdort geschlossen.
„Das war ein Schlag ins Gesicht, dass das Schwimmbad geschlossen wurde“, sagte Bürgermeisterin Stephanie Nickels beim Spatenstich.

Modernisierung von Technik und Sanitäranlagen

Mit der nun gestarteten Maßnahme wird nicht nur die Badewasseraufbereitung umfassend erneuert – auch Sanitäranlagen, Umkleiden, die Rutsche im Nichtschwimmerbecken sowie der Sprungturm werden saniert bzw. ersetzt. Ziel sei ein generalsaniertes Freibad, „das für die nächsten Jahre gut aufgestellt ist“, so Nickels.

Zukunftsfähige Technik für Betrieb und Umwelt

Zum Einsatz kommt neueste Filtertechnik, die laut Nickels „eine ganz andere Liga“ darstellt. Die Badewassererwärmung erfolgt künftig durch die Nutzung der Abwärme des benachbarten Klärwerks Ruwertal. Für die Desinfektion wird auf eine moderne Chlorelektrolyseanlage gesetzt, sodass kein Chlorgas mehr zur nötig ist – ein Plus für Sicherheit und Nachhaltigkeit. Auch die komplette Rohrleitungsinfrastruktur wird erneuert.

Erhalt des 50-Meter-Beckens und neue Attraktionen

Das beliebte 50-Meter-Schwimmbecken bleibt erhalten. Gleichzeitig wird der Sprungturm durch eine neue Anlage mit 1-Meter- und 3-Meter-Brett ersetzt. Bei der Rutsche werden die Wannen ausgetauscht, der Aufstieg wird neu gestaltet.

Finanzierung: Förderung, Stadtwerke, Versicherungen

Die Kosten der Gesamtmaßnahme belaufen sich auf rund 5,9 Mio. Euro. Fördermittel nach dem Sportstättenfördergesetz sind beantragt und in Aussicht gestellt. Zusätzlich wurden 440.000 Euro über die Stadtwerke zur Verfügung gestellt, etwa für die 330 Meter langen neuen Versorgungsanschlüsse.

Zusätzliche Schäden durch Hochwasser 2024

Die ursprünglich für 2026 geplante Umsetzung wurde durch das Pfingsthochwasser 2024 stark beeinflusst: „Das ganze war wie ein See gewesen. Das Wasser stand 1,40 Meter hoch. Technik und Motoren wurden beschädigt“, so Nickels. Die Hochwasserschäden werden mit rund 1,8 Mio. Euro veranschlagt und größtenteils über Versicherungen gedeckt.

Zweckverband als Träger: VG Ruwer und Stadt Trier

Träger des Freibads ist der Zweckverband Freibad Ruwertal, dem die Verbandsgemeinde Ruwer (71?% Anteil) und die Stadt Trier (29?%) angehören. Die enge Zusammenarbeit und gemeinsame Verantwortung für das Bad sind zentral für die Umsetzung der Sanierung.

Ziel: Wiedereröffnung zur Badesaison 2026

„Das Freibad Ruwertal ist ein Ort, an dem sich Menschen aus der Verbandsgemeinde, der Stadt und darüber hinaus treffen – mit gepflegten Liegewiesen, tollem Ambiente und einem Angebot für alle Altersgruppen“, so Nickels. Der Zweckverband wie auch die Planer und Unternehmen sind sich der Verantwortung bewusst, diese wichtige Infrastruktur schnellstmöglich wiederherzustellen. In Anbetracht der vielfältigen Funktionen, die das Freibad Ruwertal als fester Bestandteil der öffentlichen Infrastruktur erfüllt, sieht sich die Verbandsgemeinde und die Stadt Trier im Zweckverband stark verpflichtet, die Baumaßnahme so schnell wie möglich umzusetzen. Ziel bleibt die Wiedereröffnung zur Badesaison 2026. Mit der Sanierung wird das Bad langfristig gesichert – für mindestens zwei weitere Jahrzehnte.


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