Vor allem die Trennung der Eltern macht Kindern zu schaffen
Als häufigste Beratungsanlässe nennt der Bericht bei Kindern und Jugendlichen die emotionale Belastung aufgrund von Trennung oder Scheidung der Eltern. An zweiter und dritter Stelle wurden Problemlagen der Eltern wie psychische Erkrankungen sowie Partnerschaftskonflikte genannt. 32 Prozent der Kinder und Jugendlichen leben nicht mehr in ihren Ursprungsfamilien. Die wichtigsten Themen für Erwachsene waren die Belastung durch kritische Lebensereignisse, Überlastung und Stress, depressive Verstimmungen oder Depression und Probleme in der Kommunikation. Die durchschnittliche Beratungsdauer pro abgeschlossenen Fall lag bei 6,01 Stunden. Rund 73 Prozent der Beratungen fand analog statt (Face-to-Face), rund 17 Prozent der Beratungen wurden via Telefon geführt, gefolgt von Video- und Onlineberatung (knapp 7 bzw. 3 Prozent).
Schutzkonzept weiterentwickelt
Im Jahr 2022 wurde in Waldrach und Schweich eine monatliche Außensprechstunde für die Ratsuchenden angeboten. In 81 Fällen wurden Mitarbeitende von Schulen und Kindertagesstätten im Rahmen ihrer pädagogischen Arbeit beraten. In zehn Fällen haben Mitarbeitende der Lebensberatung Hermeskeil als insoweit erfahrene Fachkräfte bei einer Gefährdungseinschätzung hinsichtlich des Schutzauftrags bei Kindeswohlgefährdung mitgewirkt. In Zusammenarbeit mit dem Mehrgenerationenhaus Hermeskeil und dem Hochwälder Familiennetzwerk Hafen gab es verschiedene Zusatzangebote für Eltern und Kinder wie Workshops zu den Themen Resilienz („Starke Mädchen, starke Jungs“), Elternspaziergänge, Elternworkshops und Babysitterkurse. In Kooperation mit dem Sozialraumzentrum Hermeskeil konnte eine Kindergruppe im Alter von 7 bis 9 Jahren, die von der Trennung der Eltern betroffen sind, unterstützt werden. Um als Beratungsstelle ein sicherer Ort für Kinder, Eltern, Mitarbeitende und Besucherinnen und Besucher zu sein, hat das Team sein internes Schutzkonzept weiterentwickelt. Darüber hinaus unterstützt das Team Mitarbeitende und Pfarreien des Bistums Trier bei der Erstellung von Schutzkonzepten.
Das Team um den Leiter der Lebensberatung Hermeskeil, Dr. Tobias Gschwendner, besteht aus insgesamt 9 Mitarbeitenden, darunter psychologische und sozialpädagogische Fachkräfte. Träger der Lebensberatungsstelle Hermeskeil ist das Bistum Trier. Die im vergangenen Jahr entstandenen Gesamtkosten von rund 314.800 Euro trugen das Bistum zu 42,4 Prozent, das Land Rheinland-Pfalz zu 19,5 Prozent. Aus Kommunalmitteln kamen 38,1 Prozent. Im Jahr 2022 hat das Bistum Trier 3,03 Millionen Euro für seine 20 Beratungsstellen im Saarland und in Rheinland-Pfalz aufgewendet. Hinzu kommen die Landes- und Kommunalzuschüsse von insgesamt rund 3,88 Millionen Euro. Die 20 Beratungsstellen erbrachten 9.344 Beratungsleistungen, mit denen 19.640 Personen erreicht wurden.
Für Hilfesuchende ist das Angebot der Lebensberatung kostenfrei. Weitere Informationen gibt es bei der Lebensberatung Hermeskeil, Hirtenweg 2a, 54411 Hermeskeil, Tel.: 06503-6031 und -6032, E-Mail: sekretariat.lb.hermeskeil@bistum-trier.de und auf www.hermeskeil.lebensberatung.info.