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Ordnungshüterinnen auf Zeit

Am alljährlichen „Girlsday“ nimmt regelmäßig die Polizei in Birkenfeld teil. Dabei wird es Mädchen ermöglicht , in überwiegend männlich dominierte Berufe zu schnuppern. Dazu fanden sich bei der Inspektion in der Kreisstadt acht interessierte junge Damen im Alter zwischen elf und 14 Jahren aus den Klassenstufen fünf bis acht ein.

Polizeioberkommissar Volker Eifler empfing die Schülerinnen am Morgen, um ihnen anschließend das Berufsbild der Polizeibeamtin näher zu bringen und gewährte einen Blick hinter die Kulissen der Behörde. Dienststellenleiter EPHK Ermel und sein Stellvertreter KHK Greschke ließen es sich dabei nicht nehmen, die „Ordnungshüterinnen auf Zeit“ an ihrem Tag auf der Wache zu begrüßen. Viel Abwechslung beim Polizei-Job Nach einer Vorstellungsrunde zeigten zum Einstieg mehrere Informationsfilme, wie breit gefächert, abwechslungs- und spartenreichen sich das Berufsbild des Polizeibeamten darstellt. Den Mädchen wurde der Arbeitsalltag der Schutz-, Kriminal- und früheren Bereitschaftspolizei vorgestellt sowie das Aufgabenspektrum von Wasserschutzpolizei, Spezialeinheiten, Hubschrauberstaffel, Diensthundestaffel und LKA erläutert. Insbesondere wurden auch die Ausbildungsinhalte vorgestellt, die angehende Polizeibeamte in ihrem dreijährigen Studium an der Hochschule der Polizei beim Flugplatz Hahn erwarten. Polizeihauptkommissar Knorr führte danach eine erkennungsdienstliche Behandlung mit einem der Mädchen durch, demonstrierte die Abnahme von Fingerabdrücken und fertigte Fotos der Probandin für die „Verbrecherkartei“. Die 23-jährige Polizeikommissarin Fenja Haag erzählte den Schülerinnen anschließend von ihren bisherigen Berufserfahrungen aus der Sicht einer jungen Frau, die sich im oft harten Berufsalltag auch mal mit schweren Jungs befassen muss. Auch mal "schwere Jungs" dabei Als den Jugendlichen im Anschluss ermöglicht wurde, die vielfältigen Uniform- und Ausrüstungsteile probezutragen, kam somit auch der Spaßfaktor nicht zu kurz. Dabei standen sich die jungen Damen sogar mit Schutzhelm und Demo-Schild gegenüber. Neben der persönlichen Ausstattung eines jeden Polizeibeamten wurden auch die Waffen und Einsatzmittel vorgestellt, was mit großem Interesse verfolgt wurde. Die Funktionsweise von Atemalkoholmessgerät und Drogentest wurde anschließend anschaulich vorgeführt. Begeistert wurde in diesem Zusammenhang insbesondere die „Rauschbrille“ getestet, die entsprechende visuelle Veränderungen bei der Wahrnehmung verursacht und entsprechend lustige Kuriositäten hervorbrachte. Wie sich das Arbeitsgeschehen auf der Wache einer Polizeiinspektion darstellt, wurde bei einem Rundgang durch das Dienststellengebäude erläutert. Hierbei machten die jungen Damen auch die Erfahrung, dass der Aufenthalt in einer abgeschlossenen Gewahrsamszelle doch recht ungemütlich und beklemmend sein kann. Mit Blaulicht und Martinshorn Blaulicht, Martinshorn und endlich einmal selbst im Polizeieinsatzfahrzeug sitzen dürfen, wurde den Schülerinnen danach im Hof der Polizeiinspektion ermöglicht. Wenig später ging es dann zum "echten" Polizeidienst auf die Straße, wo sich erfahrungsgemäß der Großteil der Arbeit bei der Schutzpolizei abspielt. Ohne Scheu führten die jungen Damen – mit Anhaltekelle und Warnweste ausgestattet – selbst Verkehrskontrollen mit ankommenden Fahrzeugen durch. Dabei staunten die Autofahrer nicht schlecht, als sie von Schülerinnen angehalten und nach Führerschein und Fahrzeugschein gefragt wurden. Erfreulicherweise spielten alle kontrollierten Autofahrer bei dieser ungewöhnlichen Kontrolle mit und fügten sich den "polizeilichen" Weisungen der jungen Ordnungshüterinnen. Nach einer kurzen Einweisung durften die Mädchen sogar eigenhändig Geschwindigkeitskontrollen mit dem Lasermessgerät durchführen und stellten sich dabei recht geschickt an. Eine Autofahrerin, die die Geschwindigkeit dabei auch tatsächlich überschritten hatte, kam zu ihrer Erleichterung mit einer mündlichen Verwarnung davon. Nach einem unterhaltsamen und informativen Tag bei der Polizeiinspektion Birkenfeld lud POK Eifler seine acht jungen „Kolleginnen“ noch ins Eiscafé ein, wo es bei der Abschlussbesprechung durchweg positive Rückmeldungen gab. Das große Interesse und die ungezwungenen Offenheit der Schülerinnen erfreuten auch den Polizeibeamten, denn durch die tolle Mitarbeit einer derart homogenen Gruppe stellt ein Informationstag dieser Art auch eine willkommene Abwechslung zum Arbeitsalltag dar. Deswegen wird es den „Girlsday“ bei der Polizei Birkenfeld höchstwahrscheinlich auch in den nächsten Jahren geben.


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