Nico Lautwein

Der Trierer Haushalt 2026: Ein Blick auf die Schwerpunkte und Projekte 

Trier. Trier hat den Haushalt für das kommende Jahr beschlossen – was bedeutet das für die Stadt? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf wichtige Projekte und die finanzielle Situation.

Der Stadtrat hat den Haushalt für kommendes Jahr beschlossen. Dabei geht es um ein Volumen von knapp 613 Millionen Euro.

Der Stadtrat hat den Haushalt für kommendes Jahr beschlossen. Dabei geht es um ein Volumen von knapp 613 Millionen Euro.

Bild: Unsplash

In dieser Woche wurde der Haushalt 2026 vom Trierer Stadtrat, die 56 von Trierern gewählten Vertreter, beschlossen. Mit einem Gesamtvolumen von fast 613 Millionen Euro steht der Stadtrat vor der Herausforderung, die finanziellen Mittel sinnvoll und nachhaltig zu investieren, auch wenn ein Defizit von rund 57,1 Millionen Euro eingeplant wurde. Ein zentraler Punkt des Haushalts sind Investitionen in die Infrastruktur und wichtige soziale Projekte. Doch trotz des Defizits sind auch im Jahr 2026 viele große und kleine Projekte geplant.

Wichtige Eckdaten des Haushalts 2026

Der Trierer Stadtrat hat sich gegen Steuererhöhungen ausgesprochen, um die Bürger nicht weiter zu belasten. Stattdessen wird die Beherbergungssteuer (auch „Bettensteuer“ genannt) von derzeit 3,5 Prozent auf 4,3 Prozent angehoben. Diese Steuer betrifft nicht die Trierer Bürger, sondern Übernachtungsgäste in Hotels, Pensionen und Kreuzfahrtschiffen.

Zusätzlich sind 25.000 Euro für die Sanierung der Grundschule Quint und den Neubau der Grundschule West im Haushalt vorgesehen, um diese beiden wichtigen Schulprojekte anzuschieben. Weitere Schwerpunkte sind die Schaffung von 44 neuen Stellen, die zum Teil durch neue gesetzliche Anforderungen und gestiegene Fallzahlen notwendig sein sollen. Diese Stellen werden unter anderem auch durch Fördermittel von Bund oder Land unterstützt.

Mit einem geplanten Defizit von rund 57,1 Millionen Euro kalkuliert die Stadt für das Jahr 2026, dennoch gibt es insgesamt 97,8 Millionen Euro für Investitionen in die Zukunft von Trier.

Investitionen im Detail: Projekte mit Millionenbeträgen

Investiert wird unter anderem in...

  1. Bau der Hauptfeuerwache, Rettungswache und integrierter Leitstelle33,5 Mio. Euro

  2. Instandsetzung von Straßen6,7 Mio. Euro

  3. Erweiterung und Sanierung der Tufa5,0 Mio. Euro

  4. Generalsanierung des Theaters Trier4,9 Mio. Euro

  5. IGS Wolfsberg, 2. Bauabschnitt Sanierung3,5 Mio. Euro

  6. Fahrzeuge Feuerwehr/Rettungsdienst/Katastrophenschutz3,1 Mio. Euro

  7. Stadtumbau Trier-West, Römerbrücken-Kopf2,4 Mio. Euro

  8. Wiederherstellung der Turnhalle Ehrang2,2 Mio. Euro

  9. Umfeld des Bahnhofshaltepunktes Pallien2,1 Mio. Euro

  10. Grundschule Heiligkreuz, Ausbau Ganztagsbetreuung1,9 Mio. Euro

  11. Bestandsrenovierung Pacelliufer1,7 Mio. Euro

  12. Erneuerung der Brücke und Bahnrampe Eurener Straße1,6 Mio. Euro

  13. Generalsanierung Wolfsberghalle1,4 Mio. Euro

  14. Stadtumbau Trier-West, Aufwertung Moselufer1,0 Mio. Euro

  15. Stadtumbau Trier-West, Ausbau Hornstraße1,0 Mio. Euro

  16. Erweiterung des Humboldt-Gymnasiums900.000 Euro

  17. Urbane Sicherheit: Poller und Stadtmöbel800.000 Euro

  18. Gerätehaus Löschzüge Euren/Zewen689.000 Euro

  19. Ersatzbau der Egbert-Schule668.000 Euro

  20. Investitionen in Friedhöfe650.000 Euro

  21. Hochwasserschutz, Ruwermündung600.000 Euro

  22. Barrierefreier Ausbau weiterer Bushaltestellen600.000 Euro

  23. Verkehrsberuhigter Ausbau im Teilbereich „Im Spilles“590.000 Euro

  24. Europahalle: Modernisierung und Brandschutz590.000 Euro

  25. Sanierung/Renaturierung des Zewener Bachs585.000 Euro

  26. Umfeld des Bahnhofshaltepunktes Euren536.000 Euro

  27. Ausbau Straße Am Sandbach532.000 Euro

  28. Photovoltaikanlage am Bühnen-Turm des Theaters505.000 Euro

  29. Kinderspielplätze500.000 Euro

  30. Renaturierung des Tiergartenbachs480.000 Euro

  31. Renaturierung des Olewiger Bachs470.000 Euro

  32. Generalins Sanierung der Stützmauer an der B 422450.000 Euro

  33. BBS EHS Brandschutz421.400 Euro

  34. Projekt Klimaraum Trier/Alleenring300.000 Euro

  35. Stadtfördert Trier: Bürgerhaus Heiligkreuz300.000 Euro

  36. Umfeld des Bahnhofshaltepunktes West237.000 Euro

  37. Herrichtung von Park- und Gartenanlagen230.000 Euro

  38. Ausbau und Neugestaltung der Bahnhofstraße200.000 Euro

  39. Planung des Porta-Nigra-Umfelds170.000 Euro

  40. Umfeld des Bahnhofshaltepunktes Hafenstraße145.000 Euro

  41. Umfeld des Bahnhofshaltepunktes Zewen120.000 Euro

  42. Sanierung der Konrad-Adenauer-Brücke100.000 Euro

  43. Ganztagsbetreuung der Grundschule Biewer50.000 Euro

Warum gibt es ein Defizit?

Das Defizit von rund 57,1 Millionen Euro soll laut Stadt vor allem durch gestiegene Kosten in den Bereichen Jugendhilfe, Sozialhilfe und Personal bedingt sein. Auch die Inflation und steigende Zinsen haben einen erheblichen Einfluss auf den Haushalt. Dennoch sind durch Fördermittel des Bundes und Landes sowie Kredite viele der geplanten Investitionen möglich.
Nach dem Beschluss geht der Haushalt zur Prüfung an die Kommunalaufsicht der ADD. Die muss entscheiden, ob die Stadt mit dem geplanten Defizit arbeiten darf oder nachbessern muss. In der Regel dauert die Prüfung zwei bis drei Monate.

Fazit: Trier setzt auf Investitionen trotz Defizit

Trotz des Defizits von 57,1 Millionen Euro bleibt der ältesten Stadt Deutschlands ein ambitioniertes Ziel, wichtige Projekte fortzusetzen und neue Initiativen zu starten. Die Entscheidung des Stadtrats, keine neuen Steuererhöhungen vorzunehmen, soll die Bürger entlasten, während gleichzeitig in eine nachhaltige und zukunftsorientierte Infrastruktur investiert werden soll. Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, ob diese Maßnahmen den Alltag der Trierer verändern und verbessern werden.


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