

In dieser Woche wurde der Haushalt 2026 vom Trierer Stadtrat, die 56 von Trierern gewählten Vertreter, beschlossen. Mit einem Gesamtvolumen von fast 613 Millionen Euro steht der Stadtrat vor der Herausforderung, die finanziellen Mittel sinnvoll und nachhaltig zu investieren, auch wenn ein Defizit von rund 57,1 Millionen Euro eingeplant wurde. Ein zentraler Punkt des Haushalts sind Investitionen in die Infrastruktur und wichtige soziale Projekte. Doch trotz des Defizits sind auch im Jahr 2026 viele große und kleine Projekte geplant.
Der Trierer Stadtrat hat sich gegen Steuererhöhungen ausgesprochen, um die Bürger nicht weiter zu belasten. Stattdessen wird die Beherbergungssteuer (auch „Bettensteuer“ genannt) von derzeit 3,5 Prozent auf 4,3 Prozent angehoben. Diese Steuer betrifft nicht die Trierer Bürger, sondern Übernachtungsgäste in Hotels, Pensionen und Kreuzfahrtschiffen.
Zusätzlich sind 25.000 Euro für die Sanierung der Grundschule Quint und den Neubau der Grundschule West im Haushalt vorgesehen, um diese beiden wichtigen Schulprojekte anzuschieben. Weitere Schwerpunkte sind die Schaffung von 44 neuen Stellen, die zum Teil durch neue gesetzliche Anforderungen und gestiegene Fallzahlen notwendig sein sollen. Diese Stellen werden unter anderem auch durch Fördermittel von Bund oder Land unterstützt.
Mit einem geplanten Defizit von rund 57,1 Millionen Euro kalkuliert die Stadt für das Jahr 2026, dennoch gibt es insgesamt 97,8 Millionen Euro für Investitionen in die Zukunft von Trier.
Investiert wird unter anderem in...
Bau der Hauptfeuerwache, Rettungswache und integrierter Leitstelle – 33,5 Mio. Euro
Instandsetzung von Straßen – 6,7 Mio. Euro
Erweiterung und Sanierung der Tufa – 5,0 Mio. Euro
Generalsanierung des Theaters Trier – 4,9 Mio. Euro
IGS Wolfsberg, 2. Bauabschnitt Sanierung – 3,5 Mio. Euro
Fahrzeuge Feuerwehr/Rettungsdienst/Katastrophenschutz – 3,1 Mio. Euro
Stadtumbau Trier-West, Römerbrücken-Kopf – 2,4 Mio. Euro
Wiederherstellung der Turnhalle Ehrang – 2,2 Mio. Euro
Umfeld des Bahnhofshaltepunktes Pallien – 2,1 Mio. Euro
Grundschule Heiligkreuz, Ausbau Ganztagsbetreuung – 1,9 Mio. Euro
Bestandsrenovierung Pacelliufer – 1,7 Mio. Euro
Erneuerung der Brücke und Bahnrampe Eurener Straße – 1,6 Mio. Euro
Generalsanierung Wolfsberghalle – 1,4 Mio. Euro
Stadtumbau Trier-West, Aufwertung Moselufer – 1,0 Mio. Euro
Stadtumbau Trier-West, Ausbau Hornstraße – 1,0 Mio. Euro
Erweiterung des Humboldt-Gymnasiums – 900.000 Euro
Urbane Sicherheit: Poller und Stadtmöbel – 800.000 Euro
Gerätehaus Löschzüge Euren/Zewen – 689.000 Euro
Ersatzbau der Egbert-Schule – 668.000 Euro
Investitionen in Friedhöfe – 650.000 Euro
Hochwasserschutz, Ruwermündung – 600.000 Euro
Barrierefreier Ausbau weiterer Bushaltestellen – 600.000 Euro
Verkehrsberuhigter Ausbau im Teilbereich „Im Spilles“ – 590.000 Euro
Europahalle: Modernisierung und Brandschutz – 590.000 Euro
Sanierung/Renaturierung des Zewener Bachs – 585.000 Euro
Umfeld des Bahnhofshaltepunktes Euren – 536.000 Euro
Ausbau Straße Am Sandbach – 532.000 Euro
Photovoltaikanlage am Bühnen-Turm des Theaters – 505.000 Euro
Kinderspielplätze – 500.000 Euro
Renaturierung des Tiergartenbachs – 480.000 Euro
Renaturierung des Olewiger Bachs – 470.000 Euro
Generalins Sanierung der Stützmauer an der B 422 – 450.000 Euro
BBS EHS Brandschutz – 421.400 Euro
Projekt Klimaraum Trier/Alleenring – 300.000 Euro
Stadtfördert Trier: Bürgerhaus Heiligkreuz – 300.000 Euro
Umfeld des Bahnhofshaltepunktes West – 237.000 Euro
Herrichtung von Park- und Gartenanlagen – 230.000 Euro
Ausbau und Neugestaltung der Bahnhofstraße – 200.000 Euro
Planung des Porta-Nigra-Umfelds – 170.000 Euro
Umfeld des Bahnhofshaltepunktes Hafenstraße – 145.000 Euro
Umfeld des Bahnhofshaltepunktes Zewen – 120.000 Euro
Sanierung der Konrad-Adenauer-Brücke – 100.000 Euro
Ganztagsbetreuung der Grundschule Biewer – 50.000 Euro
Das Defizit von rund 57,1 Millionen Euro soll laut Stadt vor allem durch gestiegene Kosten in den Bereichen Jugendhilfe, Sozialhilfe und Personal bedingt sein. Auch die Inflation und steigende Zinsen haben einen erheblichen Einfluss auf den Haushalt. Dennoch sind durch Fördermittel des Bundes und Landes sowie Kredite viele der geplanten Investitionen möglich.
Nach dem Beschluss geht der Haushalt zur Prüfung an die Kommunalaufsicht der ADD. Die muss entscheiden, ob die Stadt mit dem geplanten Defizit arbeiten darf oder nachbessern muss. In der Regel dauert die Prüfung zwei bis drei Monate.
Trotz des Defizits von 57,1 Millionen Euro bleibt der ältesten Stadt Deutschlands ein ambitioniertes Ziel, wichtige Projekte fortzusetzen und neue Initiativen zu starten. Die Entscheidung des Stadtrats, keine neuen Steuererhöhungen vorzunehmen, soll die Bürger entlasten, während gleichzeitig in eine nachhaltige und zukunftsorientierte Infrastruktur investiert werden soll. Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, ob diese Maßnahmen den Alltag der Trierer verändern und verbessern werden.



