Im Zusammenhang mit der bundesweiten Diebstahl-Serie von Endoskopiegeräten hat die rheinland-pfälzische Polizei am 1. November zusammen mit der Staatsanwaltschaft Trier zwei Männer im Alter von 30 und 42 Jahren in Ludwigshafen festgenommen. Sie wurden am 2. November dem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Trier vorgeführt, der Haftbefehl gegen beide erließ.
Seit Ende Juli entwendeten Unbekannte aus sechs Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz endoskopische Geräte. In einem weiteren Fall scheiterten die Täter. Aufgrund der Häufung der Vorfälle warnte das Landeskriminalamt bereits im August Krankenhäuser, Kliniken und Arztpraxen in einem Informationsbrief vor diesem neuen Kriminalitätsphänomen und gab Verhaltenstipps. Zeitgleich übertrug das Landeskriminalamt dem Fachbereich für Bandenkriminalität (AG Bandenkriminalität) der Kriminalpolizei Trier die zentrale Ermittlungsführung für dieses Phänomen in Rheinland-Pfalz. Die Staatsanwaltschaft Trier übernahm außerdem die Leitung der entsprechenden Ermittlungsverfahren. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass die Täter die medizinischen Geräte im Ausland weiterverkaufen.
Festnahme in Ludwigshafen
Umfangreiche Ermittlungen der Trierer AG Bandenkriminalität und der Staatsanwaltschaft Trier zusammen mit dem Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz, Spezialeinheiten der Polizei und dem Gemeinsamen Zentrum Luxemburg führten nun am 1. November zur Festnahme der 42 und 30 Jahre alten Kolumbianer. Sie hatten zuvor versucht, Endoskope aus einem Krankenhaus in Ludwigshafen zu entwenden und waren an der Sicherung gescheitert. Nach bisherigen Erkenntnissen stehen die beiden Männer darüber hinaus im Verdacht, am 22. Oktober in Lampertheim (Hessen), am 1. Oktober in Hermeskeil und am 3. September in Lebach (Saarland) Endoskope im Gesamtwert von 940.000 gestohlen zu haben. Sie sind außerdem verdächtig am 29. Oktober in einem Krankenhaus in Speyer einen weiteren Diebstahl entsprechender Geräte erfolglos versucht zu haben. Ob die Täter für weitere Taten verantwortlich sind, wird noch ermittelt. Am 2. November wurden die Tatverdächtigen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Trier dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Haftbefehl erließ.
Hintergrund
Im Jahr 2017 kam es bundesweit bisher bereits zu 42 Taten mit einer Schadenssumme von über zehn Millionen Euro. In Rheinland-Pfalz sind bisher insgesamt zehn Fälle (inklusive drei Versuchen) registriert worden.