

Rund 2.500 Zuschauer sahen ein Spiel, das zunächst ganz im Zeichen der Hausherren stand, sich aber noch vor der Pause komplett drehte.
Von Beginn an war die Eintracht die aktivere und gefährlichere Mannschaft. Schon in der dritten Minute prüfte Mateo Biondic mit einem wuchtigen Distanzschuss den Freiburger Schlussmann Grawe, der glänzend parierte. Nur wenige Minuten später verpasste der frei zum Kopfball gekommene Biondic die frühe Führung, ehe Grawe auch gegen eine Direktabnahme von Herber zur Stelle war. Die Stimmung im Stadion war zu diesem Zeitpunkt ausgelassen, die Ultras peitschten ihre Mannschaft nach vorne, und der Druck auf die Gäste wurde immer größer.
In der 18. Minute wurden die Bemühungen schließlich belohnt. Nach einem Rempler im Strafraum entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter – eine umstrittene, aber für Trier glückliche Entscheidung. Marceta übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher zum 1:0.
Das frühe Tor verlieh der Eintracht jedoch keine Sicherheit. Statt die Führung weiter auszubauen, schlichen sich Ungenauigkeiten und Unkonzentriertheiten ins Spiel ein. Ein missglückter Einwurf leitete in der 30. Minute den Ausgleich ein: Leon Petö nutzte die Gelegenheit eiskalt und markierte seinen zweiten Saisontreffer. Während Trier nun den Rhythmus verlor, wurde Freiberg stärker. Kurz vor der Pause schlugen die Gäste erneut zu: Köhl nutzte die Passivität der Trierer Abwehr und traf zum 1:2 (42.). Mit diesem Rückstand ging es in die Kabinen. Eintracht Trainer Thomas Klasen war sauer.
Nach dem Seitenwechsel bestimmte Freiberg weiterhin das Geschehen. Trier fand kaum noch ins Spiel, Chancen blieben Mangelware. In der 70. Minute wurde es noch bitterer: Nach einer Hereingabe von Zie lenkte Wrusch den Ball unglücklich ins eigene Tor. Zudem verletzte sich Torhüter Novakovic bei der Aktion an der Schulter und musste minutenlang behandelt werden, ehe er durch Schmitt ersetzt wurde.
Das Spiel verlor nun weiter an Struktur, blieb aber hitzig. In der Schlussphase verteilte der Schiedsrichter mehrere Gelbe Karten, auch an Verantwortliche beider Teams. Die neunminütige Nachspielzeit nutzte Freiberg schließlich, um den Endstand herzustellen: Lokaj traf in der 92. Minute zum 1:4 und sorgte damit endgültig für klare Verhältnisse.
Während die Gäste ihren vierten Sieg im vierten Spiel feierten und die Tabellenführung ausbauten, musste die Eintracht eine bittere Niederlage verdauen. Mit nur vier Punkten aus den ersten vier Spielen rangiert Trier aktuell auf Platz zwölf. Besonders ärgerlich: Nach dem starken Beginn und der verdienten Führung hatte alles auf einen erfolgreichen Nachmittag hingedeutet. Stattdessen offenbarten die Moselstädter einmal mehr defensive Schwächen und mangelnde Konsequenz im eigenen Offensivspiel.
Die Aufgabe für die kommenden Wochen ist klar: Trier muss Stabilität finden und aus den Fehlern lernen, um nicht frühzeitig in den Tabellenkeller abzurutschen. Bereits am kommenden Mittwoch geht es für die Eintracht Trier weiter - der Rheinland-Pokal ruft. Für die Trierer geht es dann nach Wallenborn zu einem Verein aus der Kreisliga A, Anstoß ist hier um 19:30 Uhr.
Text: Kevin Schößler



