

Der 66. Pflichtspiel-Misserfolg der Gladiators torpedierte gleich zwei Prognosen, eine davon sogar ein Versprechen: Publikumsliebling Jermaine Bucknor hatte sich nach der Heimniederlage am Mittwoch mit "See you Sunday!" von den Fans verabschiedet. Und Trainer Christian Held hatte ausdrücklich mit einem langen Viertelfinal-Aufenthalt seiner Schützlinge gerechnet, also wie "Big Buck" ein Ende der Nürnberger Siegesserie herbeizuführen geglaubt. Doch der aktuell erfolgreichste deutsche Basketball-Zweitligist spielte da nicht mit, siegte zum 13. Mal in Folge und wird in Heidelberg seinen allerersten Halbfinal-Auftritt haben. Erneut hatte ein Trierer Profi am Spieltag Geburtstag, diesmal Kelvin Lewis (31), das zweitälteste Kader-Mitglied. Wie sechs Tage zuvor bei Kevin Smit wurde es nichts mit einem abendlichen Geschenk. Hauptgrund dafür war, dass man die favorierten Falcons aus einem 13:11 ein 28:11 fabrizieren ließ. Irgendwann bestätigte sich dann der Kalauer, dass eine bedeutsame Nation die Resignation sei. Nachvollziehbar. Allerdings erzielten die Trierer in ihrer sechsten und letzten 2019-er Playoff-Halbzeit mehr Korbpunkte als in jedem der vorherigen fünf 20-nettominütigen Partie-Abschnitte. Positiv auf fielen die kleinsten beiden Gladiatoren: Rupert Hennen (1,81) gelang schon mit seinem ersten Versuch ein Dreier (zur 3:2-Führung), und Kevin Smit (1,82) baute allein im letzten Viertel drei Dreier. "Rupi" spielte auch in den ersten Minuten nach seinem Glück sehr effektiv. Die April-Arbeit der Gladiators mit ihrer 210:267-Summen bedeutete so manches weitere zahlenmäßig Bedenkliche: Unter den höchsten fünf Saisonniederlagen sind alle drei Playoff-Resultate (nur die indiskutablen 62:108 in Hamburg und 51:91 gegen Hanau sind in der Saisonchronik noch weiter unten angesiedelt). Auch unter den höchsten sieben von jetzt insgesamt 14 Playoff-Niederlagen sind alle drei dieses Jahres. Und deren letzte ist sogar das schlechteste aller 23 Resultate außerhalb der Hauptrunden. Nicht zuletzt war das Gladiators-Ergebnis sowohl am ersten als auch am dritten Playoff-Spieltag das bundesweit schlechteste aller vier Ergebnisse. Ohne den Ausfall von Kapitän Simon Schmitz hätte alles vielleicht sehr viel besser ausgesehen. Aber "hätte" gibt es nun mal im Sport nicht.