

Ohne Behnam Yakhchali und JJ Mann, dafür mit Clay Guillozet, reisten die Moselstädter nach Ludwigsburg und Headcoach Jacques Schneider schickte seine übliche Starting Five aus Eli Brooks, Jordan Roland, Nolan Adekunle, Urald King und Marten Linßen in die Partie. Die Gladiatoren erwischten dann jedoch einen schwierigen Start. Nach knapp drei gespielten Minuten lagen sie bereits mit 3:10 zurück, weil die Gäste früh ihre physischen Vorteile nutzten und zu einfachen Punkten über Offensivrebounds kamen. Trier fand dann offensiv besser in die Partie: Evans Rapieque traf einen Dreier, Hollersbacher und Zirbes legten nach. Urald King brachte die Gladiators schließlich knapp zwei Minuten vor Viertelende per Dreier mit 17:16 erstmals in Führung. Die Schlussphase der ersten zehn Minuten blieb ausgeglichen, ehe Ludwigsburg mit 20:23 das Viertel gewann.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts sorgte Marten Linßen für schnelle Punkte, doch Ludwigsburg blieb weiter sehr aggressiv und antwortete mit einem kleinen Lauf zum 28:33 bei 6:40 Minuten Restzeit in der ersten Hälfte. Trier konterte mit Tempo und blieb trotz Problemen an der Freiwurflinie in Schlagdistanz. Die Partie wurde nun extrem physisch, Foulpfiffe prägten das Spiel. In den letzten Minuten vor der Pause starteten die Gladiators ihren besten Lauf der Halbzeit: Brooks traf zweimal, King verwandelte ein AndOne und Akanno vollendete einen Coast-to-Coast-Drive zum knappen 47:44-Halbzeitstand.
Auch nach der Pause blieb das Spiel eng. Ludwigsburg glich früh per Dreier aus, doch Trier setzte Akzente über ihre Guards Roland und Brooks. Zur Mitte des dritten Viertels stand es nach einer intensiven defensiven Phase 49:48 (24. Spielminute). Die Gladiatoren überzeugten nun vor allem in der Verteidigung: Sie provozierten Ballverluste und zwangen Ludwigsburg zu langen Angriffen, besonders Rapieque glänzte mit starker Mannverteidigung. Offensiv verhinderten jedoch zahlreiche vergebene Freiwürfe eine größere Führung. Als der Riesen-Forward Sane kurz vor Ende der dritten zehn Minuten mit einem krachenden Dunk und anschließenden Dreier zum Ausgleich traf, blieb es beim 59:59 nach 30 Minuten.
Das Schlussviertel begann mit einer längeren Phase ohne Treffer, ehe Ludwigsburg nach knapp drei Minuten mit 59:61 in Führung ging. Kurz darauf brachte Roland die Gladiators mit einem schnell herausgespielten Fastbreak-Dunk zurück ins Spiel, Brooks legte per Dreier nach – Trier führte 67:66 bei 5:50 Minuten Restzeit auf der Spieluhr. In der entscheidenden, extrem engen und umkämpften Phase arbeiteten die Gladiators stark am Brett und holten wichtige Offensivrebounds, die beispielsweise erneut Roland zum ganz wichtigen Dreier für das 74:68 bei 3:45 verbleibenden Minuten nutzte. Doch Ludwigsburg antwortete erneut und glich zwei Minuten vor Schluss zum 77:77 aus. In der finalen Crunchtime bewiesen die Gladiators Nervenstärke: Linßen und Brooks trafen von der Freiwurflinie, bevor Guillozet bei 15 Sekunden Rest mit zwei Freiwürfen auf 83:80 stellte und kurz darauf nach unsportlichem Foul beide Würfe zum Endstand von 85:80 verwandelte. Auch Jordan Roland durfte nach schnellem Foul nochmal an die Freiwurflinie, von wo er den letztlich verdienten und hart erarbeiteten 86:80-Endstand herstellte.
So gewinnen die Mannen von Headcoach Jacques Schneider in einer ausverkauften MHPArena in Ludwigsburg ihr nächstes Spiel und sichern sich – zumindest für den Samstagabend – erneut die Tabellenführung der Basketball-Bundesliga. Nächstes Heimspiel ist am Samstagabend 13. September, 16:30 Uhr, in der SWT Arena, zu dem die Gladiatoren Derbygegner Bonn erwarten.
Die Viertel: 23:20 | 21:27 | 15:12 | 21:27
Die Zuschauerzahl: 4.000 (ausverkauft)
Jacques Schneider (Headcoach VET-CONCEPT Gladiators):
„Grundsätzlich war es ein sehr attraktives Spiel für die Zuschauer. Da war alles dabei, was den Basketball auszeichnet, viele Führungswechsel, … Ludwigsburg hat uns das Leben von Anfang an schwer gemacht, hat im ersten Viertel sehr gut gescort. Da hatten wir defensiv nicht den Zugriff, haben vor allem beim Rebounding nicht gut gearbeitet. Wir haben 18 Offensivrebounds kassiert, das ist natürlich deutlich zu viel. Aber wir haben es geschafft durch guten, schnellen Teambasketball und durch gute Entscheidungen in der Crunchtime am Ende gegen eine Top-Mannschaft in der easyCredit BBL einen Auswärtssieg zu landen und da möchte ich mich natürlich nicht beschweren.“
Für Trier spielten:
Dexter Akanno (4 Punkte), Clayton Guillozet (8), Marco Hollersbacher (4), Marten Linßen (12), Jordan Roland (22), Urald King (9), Evans Rapieque (5), Nolan Adekunle (3), Maik Zirbes (6) und Eli Brooks (13).
Beste Werfer MHP Riesen Ludwigsburg:
Traveon Buchanan (19 Punkte), Stefan Smith (13), Darnell Edge, Babacar Sane und Keeshawn Kellman (jeweils 11).
Quelle: Gladiators Trier




