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Am Sonntag, 14. März, findet die Uraufführung von "Rituale" im Theater Trier statt. Es handelt sich hierbei um die neue Tanzproduktion nach "Carmen/Bolero". Neben Gastchoreograf Mauro Astolfi wird auch wieder Ballettdirektor Roberto Scafati choreografieren und inszenieren. "Rituale" ist ein Ballettabend in zwei Teilen.
Tänzerinnen und Tänzern des Ballettensembles. Foto: Martin Kaufhold
Zum Inhalt
Die Sehnsucht nach Ritualen in unserer durchrationalisierten Welt sind offensichtlich: Ob Yoga, Gottesdienst oder "Montagszüge" – Rituale bilden den Rahmen in unserem Alltag. Sie bieten Wiederholung und damit Verlässlichkeit, schaffen Ruhe im Chaos und vor allem bestätigen sie uns in unserer Identität und Zugehörigkeit. In unserer Zeit, in der Ländergrenzen durch Tech-Giganten obsolet werden und die digitale Realität schon längst mehr zählt als das "offline"-Leben, erscheinen New-Age Gurus aber auch Hetzer, die sich auf alte Traditionen berufen, wie eine willkommene Alternative. Dem eigenen Verstand zu kündigen, scheint nicht nur ein Trend hippieesquer Revivals zu sein. Die Lust am Kontrollverlust, der Trance, ist auch immer nah an der Lust am Draufhauen auf alles, was nicht passt. So gibt es immer beide Seiten dieses zutiefst menschlichen Bedürfnisses. Wie also kann man Gemeinschaft ohne Abgrenzung gegenüber anderen schaffen und können Rituale dabei helfen, den eigenen Horizont zu erweitern statt ihn zu verengen?
Mauro Astolfi und Marco Policastro für Abend engagiert
Für diesen Doppelabend hat Roberto Scafati den international renommierten Choreographen Mauro Astolfi gewinnen können. Der in Italien und den USA ausgebildete Leiter des "Spellbound Contemporary Ballet" arbeitete unter anderem für das Ballett Leipzig, das Theater am Gärtnerplatz München und das Nationaltheater Mannheim. Eigens für diesen Abend ist zudem der italienische Lichtdesigner Marco Policastro engagiert.
Engstirnige Sichtweisen und verführerischer Sog
Während Astolfi sich mit dem Loslösen von obsessiven Handlungen und engstirnigen Sichtweisen beschäftigt, wendet sich Scafati dem verführerischen Sog der Masse zu, die einen Halt an der Grenze zum eisernen Griff verspricht. Beide Positionen vereint die Frage, wie man Freiheit und Gemeinschaftsgefühl zusammenbringen kann. Für Scafatis Teil des Abends tanzt das Ballett Trier zu einer neuen Komposition von Dirk Haubrich, dessen Werke bereits im Nederlands Dans Theater, dem Ballet de Monte-Carlo und der Opéra Garnier in Paris aufgeführt wurde. Die Bühnenbildnerin Yoko Seyama, die bereits für das Staatsballett Berlin arbeitete, erschafft ein spektakuläres wie einfaches Bühnenbild.
Info
Die Uraufführung findet am Sonntag, 14. März, um 19.30 Uhr im Großen Haus des Theaters Trier statt. Karten und weitere Termine gibt es hier.
RED