Nico Lautwein

Stadtrat beschließt neues Sicherheitskonzept für die Innenstadt

Trier. Der Stadtrat hat das weiterentwickelte Urbane Sicherheitskonzept beschlossen: Poller werden durch Stadtmobiliar ersetzt, der Poller-Innenring um den Hauptmarkt wird erweitert. Baubeginn ist am 12. Januar.

Der Stadtrat hat mit großer Mehrheit ein weiterentwickeltes Urbanes Sicherheitskonzept beschlossen. Es sieht vor, den weitgehend fertiggestellten Poller-Innenring um den Hauptmarkt mit einem äußeren Ring zu komplettieren. Statische Poller sollen an den meisten Stellen durch sicherheitszertifizierte Pflanzkübel und Sitzmobiliar ersetzt werden.

Sicherheitszertifizierte Stadtmobiliar ersetzen Poller

Ein unter Federführung des Büros des Oberbürgermeisters und der Feuerwehr in Zusammenarbeit mit dem Amt StadtRaum Trier sowie dem Amt für Stadt- und Verkehrsplanung weiterentwickeltes Konzept sieht jetzt dort, wo bisher statische Poller geplant waren, Pflanzgefäße oder Sitzmöbel vor, die sicherheitszertifiziert sind. Statische Poller sind nur noch an solchen Stellen vorgesehen, an denen mit Stadtmobiliar das nötige Schutzniveau nicht erreicht werden kann. Maßstab für das Schutzniveau sind dabei die bei Veranstaltungen in Trier eingesetzten mobilen Sperren.

Reduzierte Zahl der Poller und neue Zufahrten

Die Zahl der insgesamt zu bauenden versenkbaren Poller reduziert sich dadurch weitestgehend auf die wenigen, die die Zufahrt in die Fußgängerzone ermöglichen: Neu-, German-, Pfützen- und Konstantinstraße. Am Breitenstein, Glocken- und Simeonstraße, am Heuschreckbrunnen und am Viehmarktplatz. Die Orte, wo die Durchfahrt mit Stadtmobiliar blockiert wird, sollen Viehmarktstraße, Jesuitenstraße, Windstraße (demontierbar für Veranstaltungen), Moselstraße, Durchgang Fleischstraße/Nikolaus-Koch-Platz, Mohrs Gässchen, Fleischstraße und Jakobsspitälchen sein. Die Zahl und die Auswahl der Zufahrten sind mit Feuerwehr und Polizei abgestimmt und orientieren sich auch am Bedarf der Geschäftsleute. Großveranstaltungen und Märkte in der Fußgängerzone sind berücksichtigt und auch der Behindertenbeirat war an dem Konzept beteiligt.

Stadtrat zeigt breite Zustimmung

Eine Lösung, der der Stadtrat mit 50 Ja-Stimmen bei sieben Gegenstimmen zugestimmt hat. CDU-Fraktionschef Thomas Marx dankte der Verwaltung für eine enge, konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Das neue Konzept sei sicher, signifikant billiger, werte die Stadt optisch auf, belaste das Baudezernat weniger und bedeute weniger Einschränkungen für Einzelhandel und Innenstadt. Rainer Lehnart (SPD) dankte dem OB, auch aufgrund der Amokfahrt sei es diesem ein Anliegen, größtmögliche Sicherheit für die ganze Innenstadt zu gewährleisten. „Für uns als SPD war und ist es wichtig, dass diese Vorlage mit Feuerwehr und Polizei abgestimmt ist und damit die Förderfähigkeit durch das Land erfüllt. Ebenso wichtig sei, dass die Betroffenen der Amokfahrt einbezogen worden seien. „Wir hoffen auf eine zeitnahe Umsetzung, die dann in der Verantwortung von Dezernent Becker liegt.“

Grüne und Linke begrüßen das neue Konzept

Auch die Grünen stimmten zu. Das neue Konzept biete gleiche Sicherheit für das halbe Geld und werte die Innenstadt durch Sitzgelegenheiten auf, sagte Nancy Rehländer. Mit den eingesparten Mitteln könnten Maßnahmen zur Stärkung der Innenstadt und zur Anpassung an den Klimawandel umgesetzt werden. Autos könnten als Waffe benutzt werden, begründete Matthias Koster (Die Linke) seine Zustimmung und kritisierte die Ablehnung des vorangegangenen Konzepts durch die Jamaika-Koalition. Tobias Schneider (FDP) sagte „Es hat sich gelohnt, dieser Diskussion etwas mehr Zeit zu geben“. Das neue Konzept sei mit weniger Pollern zwar ein Schritt in die richtige Richtung, sagte Daniel Klingelmeier (FWG). Dennoch lehne man das Konzept ab, weil Poller nur Scheinsicherheit böten. Dieser Stellungnahme schloss sich Michael Frisch (Die Demokraten) an. Christian Schenk (UBT) betonte, was herausgekommen ist, sei ein Kompromiss, den man mittrage.

Bau der Poller beginnt im Januar

Ab Montag, 12. Januar, beginnt der Bau der Poller am Stockplatz. Die Pollerlinie verläuft dort künftig zwischen den Hausnummern 30 und 13 und besteht aus zwei festen und zwei versenkbaren Pollern. Wenn sie gebaut sind, ist damit der innere Ring rund um den Hauptmarkt geschlossen. Bei den Arbeiten am Stockplatz handelt es sich um ein sehr aufwändiges Bauprojekt, weil zuerst Versorgungsleitungen umgelegt werden müssen. Diese Arbeiten beginnen am 12. Januar und dauern bis Ende März. Erst dann kann der eigentliche Bau der Poller beginnen. Diese Arbeiten sollen bis Ende Mai abgeschlossen sein – gutes Wetter und keine Überraschungen im Boden vorausgesetzt.

Quelle: Stadt Trier


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