Der Sanierungsbedarf des Theaterbaus aus den 1960er Jahren ist offensichtlich. Ist das Gebäude von Architekt Gerhard Graubner doch seit Jahren marode und bietet zu wenig Platz. Nachdem die Diskussion um die Sanierung die vergangenen beiden Jahre ruhte, präsentierte Kulturdezernent Thomas Schmitt dem Stadtrat nun aktuelle Zahlen und Informationen.
Ein Fachbüro hat die Ergebnisse der vor zwei Jahren erstellten Machbarkeitsstudie überprüft. Demnach werden die Kosten für eine Generalsanierung des Hauses auf rund 48,8 Millionen Euro geschätzt. Ein Neubau, der jedoch nicht mehr diskutiert wird, würde mit rund 65 Millionen Euro zu Buche schlagen. Da der Theaterbetrieb während der Generalsanierung nicht im Haus am Augustinerhof weiterlaufen kann, wäre als Interimsspielstätte ein Neubau auf dem Tufa-Gelände möglich. Die Kosten hierfür würden sich auf rund 6,9 Millionen Euro belaufen. Andere Optionen, die dem Stadtrat präsentiert wurden, sind das Anmieten einer Halle oder eines Theaterzelts. Die Kosten hierfür werden auf 4,3 beziehungsweise 3,9 Millionen Euro für drei Jahre geschätzt. Entscheidender Nachteil dieser beiden Varianten ist, dass – im Gegensatz zu einem Neubau an der Tufa – eine Nutzung über die Sanierung des Theaters hinaus nicht möglich wäre.
Beschluss zur Sanierung soll im Januar fallen
Was den Zeitplan betrifft, soll im Januar nächsten Jahres ein Grundsatzbeschluss zur Sanierung gefällt werden. Ein Jahr später, im Januar 2020, könnte der Beschluss für die Interimsspielstätte auf dem Tufa-Gelände fallen, bevor im Februar 2021 der Baubeschluss für die Generalsanierung gefasst wird. Die Sanierung könnte dann zwischen 2021 und 2024 laufen und im September 2024 wäre die Spielzeiteröffnung in einem frisch sanierten Haus am Augustinerhof denkbar.
Stadt hofft auf Unterstützung des Landes
Oberbürgermeister Wolfram Leibe sagte zu den Kosten von knapp 50 Millionen Euro: "Das ist richtig viel Geld. Wir sind auf die Unterstützung des Landes angewiesen." Leibe, der auch für die Finanzen der Stadt verantwortlich ist, hofft auf eine Förderung des Landes zwischen 25 und 30 Millionen Euro. Für die Stadt blieben dann rund 20 Millionen Euro, die sie selbst stemmen müsste. Leibe sagte zu, kontinuierlich über die Planungen zur Sanierung zu berichten. Laut Kulturdezernent Thomas Schmitt wird gerade eine Vorlage für die zuständigen Gremien erarbeitet.
RED/PA