Volksbank - Altersklausel bleibt

Eine lebhafte Diskussion um den letztlich mit deutlicher Mehrheit abgelehnten Wegfall der Altersklausel in der Satzung prägte die Vertreterversammlung der Volksbank Trier in der Europahalle. Damit gilt weiterhin: "Personen, die das 68. Lebensjahr vollendet haben, können nicht in den Aufsichtsrat gewählt werden."

Nach 26 Jahren in verschiedenen Aufsichtsräten der Volksbanken der Region wurde Robert Reis (70, 3.v.l.) nach dem Erreichen der Altersgrenze von der Vertreterversammlung verabschiedet. Unser Foto zeigt (v.l.): Franz-Hermann Deres (Genossenschaftsverband), Norbert Friedrich (Vorstand Volksbank Trier), Robert Reis, Norbert Feder (Aufsichtsratsvorsitzender Volksbank Trier), Alfons Jochem (Vorstand) und Wolfgang Schäfer (Mitglied des Aufsichtsrates). Foto: Finkenberg

"Die Vertreterversammlung 2019 der Volksbank Trier wird vor allem den Aufsichtsratsmitgliedern als 'historisch' in Erinnerung bleiben. Denn, dass bei einer guten Geschäftsbilanz und Lob von allen Seiten für Vorstand und Aufsichtsrat der per Satzungsänderung angestrebte Wegfall der Altersbeschränkung für Aufsichtsratsmitglieder mit einer Mehrheit von 162 zu 15 Stimmen derartig abgeschmettert wurde, ist bemerkenswert. Es zeigt, dass die Vertreter mehr sind als 'Stimmvieh' und ihre Meinung über das, was für das Wohl der Volksbank am Besten ist, unmissverständlich zum Ausdruck bringen. Hierzu wiederum kann man der Volksbank Trier nur gratulieren."- Kommentar von Redaktionsleiter Arnt Finkenberg (arntfinkenberg@tw-verlag.de)

Daneben gerieten die anderen Tagesordnungspunkte fast zur Nebensache, weil sie für die Volksbank Trier trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase schon beinahe zur Selbstverständlichkeit gehören. Denn auch im Geschäftsjahr 2018 konnte die Volksbank Trier ihren Wachstumskurs weiter fortsetzen und ihre Kredite an Unternehmen und Privatpersonen in der Region um insgesamt 100 Mill. Euro steigern (+8,4 Prozent). Auch die Bilanzsumme erreichte in 2018 einen neuen Höchstwert von 1,556 Mrd. Euro, was einem Zuwachs von 7,5 Prozent entspricht, wie Vorstand Alfons Jochem berichtete. Mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 1,715 Mill. Euro lag auch der Gewinn der Volksbank über Vorjahresniveau, erläuterte Vorstandskollege Norbert Friedrich. Die 37.682 Anteilseigner der Genossenschaftsbank erhalten wie im Vorjahr als Gewinnbeteiligung eine Dividende in Höhe von vier Prozent auf ihre gezeichneten Geschäftsanteile. Dies beschloss die Versammlung ebenso einstimmig wie die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat.

Satzungsänderungen

Im Anschluss beschloss die Vertreterversammlung per Satzungsänderungen, dass die Volksbank in Zukunft die Möglichkeit hat, durch Gründung von Gesellschaften oder Übernahme von Beteiligungen ihre Abhängigkeit vom Zinsgeschäft zu reduzieren. Außerdem wurde die Einführung eines Mitglieder-Bonus-Programms beschlossen, das die Mitglieder zu einer Intensivierung ihrer Geschäftsbeziehung durch eine "Dividende Plus Bonus" bewegen soll und die stärkere Beteiligung aktiver Mitglieder am Unternehmenserfolg zum Ziel hat. Nach der Ablehnung des Antrags auf den Wegfall der Altersklausel wurden turnusgemäß Sitzungsleiter und Aufsichtsratsvorsitzender Norbert Feder (66) sowie Hans Rendenbach (62) wieder in den Aufsichtsrat gewählt. Neu in den auf 15 Mitglieder vergrößerten Aufsichtsrat wurden Tanja Palzer (45), Jürgen Salz (56) und Harald Schneider (50) gewählt. RED/FIN