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Stefanie Baumann

Nach Corona: Straftaten steigen wieder an

WITTLICH. Erstmals nach Beginn der Corona-Pandemie 2020 sind die Straftaten für das Betrachtungsjahr 2022 wieder angestiegen.

Bild: Symbolfoto: Archiv

Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) hervor. Die Zahl der im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Wittlich im Jahr 2022 registrierten Straftaten erhöhte sich von 2169 im Jahr 2021 auf 2511 Taten, was einer Zunahme von rd. 16 Prozent entspricht (Zuständigkeitsbereich: Stadt Wittlich, VG Wittlich-Land und Teile der VG Traben-Trarbach). Die Polizei geht davon aus, dass die weitgehende Beendigung der einschränkenden Maßnahmen während der Pandemie wesentlich zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Die Aufklärungsquote ist mit 68,5 Prozent nahezu konstant geblieben.

Die wichtigsten Zahlen:

In der Straftatenobergruppe der Rohheitsdelikte sind die Fallzahlen deutlich angestiegen (+ 35,03%)

Zunahme der Diebstähle unter erschwerenden Umstanden um 25,66%

Weitere Zunahme an Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung von 72 Taten in 2021 auf 87 Taten in 2022 (+ 20,83%) 

Rauschgiftkriminalitat in der Gesamtbetrachtung auf Vorjahresniveau. Insgesamt ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der PI Wittlich mit rund 54.500 Einwohnern 2511 in der PKS registrierte Straftaten (Vorjahr 2169). Die Aufklärungsquote ist gegenüber dem Vorjahr mit 0,1% minimal rückläufig und liegt derzeit bei 68,5%. Die Häufigkeitszahl (Kriminalitätsbelastung pro 100.000 Einwohner) liegt mit 4607 auf einem unteren Niveau.

PI Wittlich

Körperverletzung: Die Anzahl der Körperverletzungsdelikte insgesamt (381 registrierte Fälle; 2021: 291) ist deutlich gestiegen. Die Aufklärungsquote von 94,5 % ist nur minimal gesunken und liegt weiterhin auf sehr hohem Niveau (2021: 95,90%).

Bedrohung: Im Bereich dieser Delikte ist ein Anstieg der Taten von 77 auf 110 Taten (+42,86 %) zu verzeichnen. Der Anstieg ist mit der zum 03.04.2021 in Kraft getretenen Gesetzesänderung erklärbar, durch welche der Strafbestand der Bedrohung - § 241 Strafgesetzbuch – ausgeweitet wurde. (Die Änderung basiert auf dem Gesetz zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und der Hasskriminalität vom 30.03.2021).

Diebstahl: Zunahme im Bereich der Diebstahlsdelikte Bei den Diebstählen ohne erschwerende Umstände ist ein Anstieg der Fallzahlen um 18,18% von 286 Fällen in 2021 auf 338 Fälle in 2022 zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote liegt gegenüber 47,2% nunmehr bei 39,30% und damit nahezu auf dem Niveau des Jahres 2020. Die Zahl der Ladendiebstähle ist leicht rückläufig. In 90,8 Prozent der Fälle konnten die Beschuldigten ermittelt werden.

Sachbeschädigung: Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 237 Taten registriert. 2021 waren es 236 Taten. Ein Rückgang zeigt sich deutlich bei Sachbeschädigungen an Kfz. Gegenüber 108 Taten in 2021 wurden in 2022 noch 79 Sachbeschädigungen an Kfz registriert (- 26,85%). Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen oder Plätzen sind hingegen von 48 auf 63 Taten angewachsen.

Zur PKS-Statistik der KI Wittlich: Jahr 2022 wurden durch die Kriminalinspektion Wittlich insgesamt 1565 Fälle registriert. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 332 Fälle. Die Aufklärungsquote ist um 2 Prozentpunkte gesunken und beträgt 77,6 Prozent. Der Dienstbezirk erstreckt sich auf den Eifelkreis Bitburg-Prüm, die Landkreise Bernkastel-Wittlich (ausgenommen EG Morbach) und Vulkaneifel sowie den Altkreis Zell des Landkreises Cochem-Zell. Somit erstreckt sich die Bearbeitung der mittleren und schweren Kriminalität auf alle Fälle des Zuständigkeitsbereiches der Polizeidirektion Wittlich, einschließlich der Polizeiinspektion Wittlich

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung: Im vergangenen Jahr wurden 270 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung bearbeitet, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 32 Fälle darstellt. Die Aufklärungsquote konnte um 0,9 Prozentpunkte auf 95,9 Prozent gesteigert werden. Dominierend sind hierbei die Straftatbestände der Verbreitung pornografischer Schriften und des sexuellen Missbrauchs. Analog des Vorjahres ist zudem ein weiterer Anstieg um 8 Fälle im Bereich der Vergewaltigung feststellbar.

Für den Zuständigkeitsbereich der PI Wittlich: In 2022 wurden 87 Fälle für den gesamten Deliktsbereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung registriert. Im Jahr 2021 waren es noch 72 Fälle. Ansteigende Fallzahlen im Bereich der Diebstahlsdelikte mit oder ohne erschwerende Umstände und zeitgleicher Rückgang der erfassten Wohnungs-und Tageswohnungseinbruchsdiebstähle. Bei den Diebstählen mit oder ohne erschwerende Umstände sind die Fallzahlen gestiegen. Mehr als verdoppelt, von 21 im Jahr 2021 auf 44 erfasste Fälle im Jahr 2022, haben sich die Fallzahlen im Bereich der Diebstahlsdelikte ohne erschwerende Umstände. Innerhalb dieses Deliktsbereichs sind die Fallzahlen des sonstigen Diebstahls auf insgesamt 12 Fälle gestiegen. Aufgrund der Tatzeiten, Tatörtlichkeiten und dem erlangten Gut lassen sich keine direkten Zusammenhänge der einzelnen Taten erkennen. Ebenso angestiegen sind die Fallzahlen im Bereich des einfachen Diebstahls an/aus Kfz. Hier wurden im vergangenen Jahr insgesamt 10 Fälle registriert, während es im Jahr zuvor lediglich 2 Fälle waren. Rückläufig sind die Fallzahlen im Bereich der erfassten Wohnungs- und Tageswohnungseinbruchsdiebstähle. Während im Jahr 2021 noch insgesamt 53 Wohnungseinbruchsdiebstähle erfasst wurden, waren es im vergangenen Jahr 38 Fälle. Den Bereich des Tageswohnungseinbruchsdiebstahls betreffend, wurden im vergangenen Jahr 8 Fälle erfasst, während es im Jahr zuvor noch 15 Fälle waren.

Während die Aufklärungsquote im Bereich der Diebstähle ohne erschwerende Umstände um 10,6 Prozentpunkte auf 22,7 Prozent gesunken ist, konnte sie im Bereich der Diebstähle mit erschwerenden Umstände auf 21,6 Prozent und somit um 2,6 Prozentpunkte gesteigert werden. Für den Zuständigkeitsbereich der PI Wittlich: Es wurden 142 Diebstähle unter erschwerenden Umständen gezählt. Dies stellt einen Anstieg von 29 Fällen gegenüber dem Vorjahr dar. In 20 Fällen handelt es sich um Wohnungs- und Tageswohnungseinbruchsdiebstähle (2021: 26).

Vermögens- und Fälschungsdelikte: Die Fallzahlen sind um 68 Fälle gestiegen. Während im Jahr 2021 insgesamt 204 Fälle erfasst wurden, waren es im vergangenen Jahr 272. Die Aufklärungsquote liegt bei 78,7 Prozent und konnte somit um 4,7 Prozentpunkte gesteigert werden.

Für den Zuständigkeitsbereich der PI Wittlich: Die Fallzahlen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 33 Taten von 411 auf 444 Fälle.  Rauschgiftkriminalität: Im Jahr 2022 wurden insgesamt 379 Rauschgiftdelikte registriert. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 75 Fälle. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich liegt bei 85,2 Prozent.

Für den Zuständigkeitsbereich der PI Wittlich: Die Gesamtzahl der registrierten Rauschgiftdelikte liegt für das Jahr 2022 bei 212 Taten, wobei 60 Taten abschließend von der PI Wittlich bearbeitet wurden. Gegenüber dem Vorjahr ist ein minimaler Anstieg von 6 Taten zu verzeichnen (+2,91%). Im Jahr 2021 wurden 206 Taten erfasst. Polizeirätin Eva Klein, Leiterin der PI Wittlich, und Kriminaloberrat Patrick Niegisch, Leiter der KI Wittlich, zeigen sich mit den Ergebnissen der PKS 2022 im Polizeibezirk Wittlich zufrieden: „Der Anstieg bei den in der PKS erfassten Straftaten in 2022 kommt nicht überraschend. Durch die Pandemielockerungen und die weitgehende Rücknahme einschränkender Maßnahmen stand diese Entwicklung in Teilen zu erwarten. Die weiterhin niedrige Kriminalitätsrate macht deutlich, dass das Leben in Wittlich und Umgebung sicher ist."


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