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Keine weiteren Corona-Fälle an der AKNZ

An der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz sind 37 Spätaussiedler aus Kasachstan untergebracht. Sechs sind mit COVID-19 infiziert. Alle stehen unter Quarantäne.

Am vergangenen Sonntag hat die Kreisverwaltung Ahrweiler sechs neue Corona-Infizierte in Bad Neuenahr-Ahweiler vermeldet. In der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) sei unter anderem eine Gruppe von 37 Personen auf Veranlassung des Bundesinnenministeriums untergebracht worden. Diese Personen stammen aus einem "osteuropäischen Risikogebiet". Von den 37 Eingereisten aus Kasachstan seien sechs positiv auf COVID-19 getestet worden. Sämtliche Personen befinden sich nach Angaben der AKNZ jetzt in Quarantäne. Die Pressestelle des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), der die AKNZ angegliedert ist, hat nun erklärt, dass es sich bei den Personen um um Spätaussiedler handelt. Ihre Unterbringung an der AKNZ sei bis Ende Juli geplant - bis sie eine 14-tägige verpflichtende Quarantäne hinter sich gebracht haben. Keine der infizierten Personen zeige zur Zeit Krankheitssymptome. Nach dem derzeitigen Stand stehe einer Wiederaufnahme des Seminarbetriebs an der AKNZ nichts im Wege. Zum Hintergrund der Unterbringung erklärt das BBK, dass Spätaussiedler üblicherweise im Grenzdurchgangslager Friedland in Niedersachsen unterkommen. Da es dort unter den Spätaussiedlern jedoch COIVD-19-Infektionen gebe, können dort derzeit weniger Personen untergebracht und aktuell keine neu ankommenden Spätaussiedler aufgenommen werden. Daher brauche es vorübergehend weitere Unterbringungsmöglichkeiten. Eine weitere vorübergehende Unterbringung gebe es zum Beispiel in Mörfelden in Hessen. Interims-Unterbringungen an weiteren Orten in anderen Bundesländern seien in Planung. Im Vordergrund stehe dabei die Fürsorgepflicht des Bundes für Spätaussiedler, wenn sie derzeit nicht in Friedland aufgenommen werden können. Dennoch seien sie dazu verpflichtet, bei der Einreise nach Deutschland eine 14-tägige Quarantäne einzuhalten. Da ihnen ein eigener Wohnsitz im Bundesgebiet fehlt, können sie das aber nicht. Deshalb soll ihnen dazu durch die vorübergehenden Unterbringungsorte die Möglichkeit gegeben werden. An der AKNZ kümmert sich derzeit ein eigens eingerichteter Stab um die Unterbringung der Spätaussiedler und die Zusammenarbeit mit den Partnern vor Ort. Die Betreuung und den Sanitätsdienst hat der Malteser Hilfsdienst e.V. übernommen. Das Technische Hilfswerk hat bei der Errichtung der Umzäunung des Quarantäne-Bereiches unterstützt. Zu den Spätaussiedlern erklärt das BBK: "Spätaussiedler sind 'deutsche Volkszugehörige'. Sie teilen ein Kriegsfolgenschicksal und sind 'späte' Leidtragende des von Deutschland begonnenen 2. Weltkriegs sowie der Umsiedlung auf das Gebiet der früheren Sowjetunion. Deutschland hat - auch hier - eine moralische und politische Verantwortung und wird dieser gerecht. Spätaussiedler, die jetzt einreiseberechtigt sind, haben in den Ländern, aus denen sie einreisen, ein z.T. jahrelanges Verfahren und Prüfungen durchlaufen. Sie haben dann einen Aufnahmebescheid erhalten und gültiges Visum, das zur Einreise nach Deutschland berechtigt. Nach erfolgreichem Abschluss ihres Anerkennungsverfahrens in Deutschland erhalten sie die deutsche Staatsangehörigkeit."


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