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Ralph Menz

Käufer für den Nürburgring ist gefunden

Der Nürburgring bekommt neue Eigentümer: Die lange Suche nach Investoren und das Ringen um den insolventen Ring, der mehrheitlich dem Land Rheinland-Pfalz gehört, haben offenbar ein Ende. Die Verwalter der Motorsport-Liegenschaft in der Eifel haben überraschend für Dienstagnachmittag zu einer Pressekonferenz nach Koblenz eingeladen.

In dem Einladungsschreiben heißt es: "Auf unserer Pressekonferenz werden wir Ihnen das Ergebnis des Investorenprozesses über den Verkauf der Vermögenswerte des Nürburgrings sowie die Erwerber vorstellen. Die neuen Erwerber werden hierbei auch Grundzüge ihres Konzepts und ihrer Pläne für den Nürburgring präsentieren." Die Einladung erfolgt im Namen von Sanierungsgeschäftsführer Professor Dr. Thomas B. Schmidt und des Sachwalters der Nürburgring GmbH, Jens Lieser. In den vergangenen Tagen hatte sich Hinweise verdichtet, dass der Zuschlag an den us-amerikanischen Finanzinvestor HIG Capital gehen könnte. Weiterer Bewerber war der Düsseldorfer Automobil- und Motorsportzulieferer Capricorn. Der ADAC hatte ebenfalls ein Angebot abgegeben, was von den Ringsanierern aber als zu niedrig eingestuft und zunächst "geparkt" worden war. Auch der Brite Bernie Ecclestone, Geschäftsführer der Formel-1-Holding SLEC, hatte Interesse gezeigt, war aber offenbar nicht zum Zug gekommen. Die Rhein-Zeitung berichtete am Abend, eine Gruppe regionaler Unternehmer plane, "kurz vor Toresschluss noch ein Angebot abzugeben". Dies könnte sich lediglich auf den Freizeitbereich beziehen und so die ADAC-Offerte ergänzen. Der Autoclub hatte nur für die Rennstrecke geboten. Kritiker eines Ring-Verkaufs wie die Initiative "Wir sind Nürburgring" oder der Verein "Ja zum Nürburgring" um Otto Flimm hatten bis zuletzt immer wieder vor einem "Ausverkauf der Region" gewarnt, wenn Renditeinteressen eines neuen Eigentümers im Vordergrund stehen sollten. Sie forderten, die Rennstrecke im Staatsbesitz zu belassen. Wer den Zuschlag letztlich bekommt, steht am Dienstagnachmittag fest. Der WochenSpiegel wird aktuell berichten.   


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