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Johannes Mager

Katharina Kraatz posthum Ehrenkreuz verliehen

Malu Dreyer überreichte das Feuerwehr-Ehrenkreuz für Katharina Kraatz an Mutter Frauke und Vater Udo Kraatz. Foto:  Staatskanzlei RLP/Jonas Werner

Malu Dreyer überreichte das Feuerwehr-Ehrenkreuz für Katharina Kraatz an Mutter Frauke und Vater Udo Kraatz. Foto: Staatskanzlei RLP/Jonas Werner

Bild: Staatskanzlei RLP/Jonas Werner

Kreis/Mainz. 19 Jahre alt wurde Katharina Kraatz aus Barweiler. Ihr Leben ließ die junge Feuerwehrfrau bei ihrem Einsatz in der Flutkatastrophe am 14. Juli 2021. Auf dem Campingplatz Stahlhütte in Dorsel stand sie einer älteren, bettlägerigen Frau in einem Mobilheim bei. »Ihre Kameraden versuchten, Katharina noch zu retten – doch die Wassermassen ließen das nicht zu«, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Montag im Festsaal der Staatskanzlei in Mainz. Dort wurde die verstorbene Feuerwehrfrau posthum mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz für besonders mutiges Verhalten geehrt. »Auch wenn wir das Geschehene nicht ungeschehen machen können, wollen wir heute in besonderer und würdevoller Weise Katharina Kraatz gedenken und sie ehren. Wir alle verneigen uns vor der jungen Feuerwehrfrau, die in Ausübung ihres Dienstes für unsere Gesellschaft ihr Leben verloren hat«, sagte Dreyer, die das Ehrenabzeichen den Eltern von Katharina Kraatz überreichte.

Weiterhin verliehen Dreyer und Innenminister Roger Lewentz die von der Landesregierung gestiftete Flutmedaille des Landes Rheinland-Pfalz stellvertretend an rund 60 Helferinnen und Helfer der Blaulichtfamilie. Die erste dieser Medaillen wurde Udo Kraatz verliehen, der ebenso wie seine Tochter in der Flutnacht im Einsatz war. Insgesamt werden rund 50.000 Einsatzkräfte die Medaille erhalten, darunter rund 35.000 Angehörige der Blaulichtfamilie aus Rheinland-Pfalz sowie rund 15.000 Kräfte aus anderen Ländern.

»Sie haben außergewöhnliche Hilfe geleistet und Solidarität gezeigt. Das sind große Taten der Mitmenschlichkeit«, so die Ministerpräsidentin gegenüber den Geehrten. Inmitten der ganzen Verwüstungen sei es überwältigend gewesen zu sehen, wie viele Menschen geholfen haben, solidarisch waren, ihre Mitmenschen unterstützten und dies bis heute tun. »Ich weiß aus ganz vielen Gesprächen mit Bürgern und Bürgerinnen, aus den vielen Besuchen vor Ort, dass in diesen Erlebnissen direkter menschlicher Hilfe Lichtblicke, Hoffnungszeichen, Zukunftsmut zu finden sind. Neben schätzungsweise 100.000 freiwillig engagierten Menschen waren es vor allen Dingen die professionellen Einsatzkräfte, die den größten und längsten Rettungseinsatz in der deutschen Geschichte fuhren. Es zeigte sich in den Stunden der Not: Die Menschen halten zusammen. Und auf die Blaulichtfamilie ist Verlass«, würdigte Dreyer die herausragende Leistung der an dem Einsatz Beteiligten.

»Eines hat bei all den Herausforderungen, die die Flutkatastrophe mit sich gebracht hat, immer Kraft gegeben: Das war und ist der Zusammenhalt, den wir hier in Rheinland-Pfalz haben. Die Not hat gezeigt, dass unser Land aus solidarischen Menschen besteht, die sich gegenseitig helfen, wenn es darauf ankommt«, sagte Innenminister Lewentz, der in Richtung der Einsatzkräfte ergänzte: »Für mich persönlich sind sie nicht bloße Helferinnen und Helfer, sondern echte Vorbilder.«

Im Rahmen der Festveranstaltung in der Staatskanzlei wurden stellvertretend rund 60 Helferinnen und Helfer der Feuerwehren, der Spezialkräfte der Feuerwehr-Taucherstaffel und der DLRG, der Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Johanniter Unfall-Hilfe (JUH), Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und Malteser Hilfsdienst (MHD), der Integrierten Leitstellen Koblenz und Trier, der ADAC Luftrettung, der Psychosozialen Notfallversorgung sowie der Polizei Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Die weitere Verleihung der Fluthilfemedaille wird in Rheinland-Pfalz voraussichtlich größtenteils über die Landkreise und kreisfreien Städte erfolgen.


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