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Eifeler erzeugen eine Aufbruchstimmung
So viele Besucher hat das Simmerather Rathaus bei einer Ratssitzung noch nie erlebt. Mehr als 250 Eifeler, unter ihnen mehr als drei Dutzend Schwangere, waren zur Sondersitzung gekommen, um Informationen aus erster Hand zur Zukunft der Geburtshilfe in der Eifelklinik zu erfahren. Aber auch, um zu erleben, wie man gemeinsam einen Weg aus der bedrohlichen Situation finden kann.
NRW-Gesundheitsminister kämpft für Geburtshilfe
Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns hatte bereits im Vorfeld der öffentlichen Sitzung in mehreren Gesprächen nach Lösungsansätzen gesucht. Ein positives Signal kam derweil aus dem NRW-Gesundheitsministerium: Karl-Josef Laumann, der sich bereits vor zehn Jahren, als das ganze Simmerather Krankenhaus vor dem Aus stand, für die medizinische Versorgung in der Eifel stark gemacht hatte, verkündete aus Düsseldorf, dass er sich persönlich für die Geburtshilfe einsetzen und nach Lösungen suchen. Er prüfe, ob vorübergehend Ärzte statt Hebammen die Betreuung von Mutter und Kind bei der Geburt übernehmen können. Laumann: „Die Geburtshilfe ist zur Versorgung der Schwangeren in der Eifel notwendig!“ Doch auch die Eifeler Politik steht geeint zusammen, um die Geburtshilfe zu erhalten. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Christoph Poschen appellierte, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen mögen, um das unverzichtbare Herzstück der Eifelklinik zu erhalten. Auch UWG-Vertreter Reinhold Köller lobte Anstrengungen des Bürgermeister Hermanns´und seiner Mitstreiter, die bereit seien, wenn nötig, Gelder in die Hand zu nehmen, um Hebammen für die Eifel zu begeistern. SPD-Ratsherr Manfred Sawallich sah sich zehn Jahre zurückversetzt und tat seine Befürchtung kund, dass gerade die wichtigste Abteilung des Krankenhauses geschlossen werden müsse.Kommunikationsproblem zwischen Hebammen und Leitung der Eifelklinik
Sowohl die Beleghebammen als auch Vertreter der Eifelklinik waren zur Ratssitzung erschienen, um ihre Sicht der Dinge darzulegen. Emotional und eindringlich stellte Hebamme Kathrin Weinert klar, dass man sich von der Eifelklinik-Leitung alleine gelassen fühle und schlicht die Leistungsgrenze überschritten habe. "Wir haben eine Verantwortung für Mutter, Kind und uns selbst. Wenn ich diese nicht mehr tragen kann, muss ich die Reißleine ziehen." Dr. Andreas Cousin, Leiter der geburtshilflichen Station, brachte seine persönliche Betroffenheit zum Ausdruck, dass eine sehr gute Zusammenarbeit ein jähes Ende gefunden habe. Geschäftsführer Dr. Benjamin Behar hingegen stellte klar, dass die Schließung der Geburtshilfe nicht aus einer Laune heraus geschehen sei, sondern es eine gesetzliche Pflicht ist, wenn man den Rufbereitschaftsdienst nicht aufrecht erhalten kann. Eine erste Kinderkrankenschwester habe gekündigt, sodass die Zeit davon renne, den Spieß noch einmal umzudrehen. Er signalisierte Gesprächsbereitschaft in finanzieller und konzeptioneller Hinsicht.Gespräche aufrollen
Weinert forderte: "Nehmen Sie noch einmal Kontakt zu den 13 potenziellen Bewerberinnen auf, um doch noch einen Dienstplan für die Geburtshilfe auf die Beine stellen zu können." An der aktiven Hebammensuche beteiligen sich auch Karl-Heinz Hermanns und seine Bürgermeister-Kollegen aus der Nordeifel, die alle Hebammen aus der Region kontaktieren und von der Eifelklinik überzeugen wollen. Am kommenden Mittwoch soll es ein Gespräch zwischen Klinikleitung, neuen und alten Beleghebammen sowie der Politik geben. Großer Applaus der interessierten Eifeler zeigte, dass sich einiges bewegt hatte in der zweistündigen Debatte. Und doch ist die Sorge bei allen Betroffenen weiterhin groß, dass es am 1. Juli zum "Super-GAU" (O-Ton Hermanns) kommen wird...Weitere Nachrichten aus dem Altkreis Monschau
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