Eifeler Zäune schützen Gas-Pipeline
Huppenbroich / Rügen (Fö). »Schacht garden« ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen, dessen Ursprünge und Kompetenzen im Garten- und Landschaftsbau liegen. Ob eine persönliche Gartenoase oder industrielle Außenanlage, Stahlgitterzäune, Schrankenanlagen und Zugangssystemen: Alles wird professionell montiert.
Als 2019 die ZEELINK-Pipelines von Lichtenbusch bis Borken gebaut wurde, bekam »Schacht garden« den Auftrag, auf der Strecke von Lichtenbusch bis nach Hochneukirch (Stadt Jüchen) einige Gasverdichterstationen einzuzäunen. Der Netzbetreiber ist die OGE (Open Grit Europe) mit Sitz in Essen und Niederlassungen in Aachen und Stolberg.
»Nachdem man die Leitungen der Nordstream-Pipelines am 26. September 2022 in die Luft gejagt hat, wurde sehr schnell ein LNG-Terminal gebaut, um diesen Verlust ab der deutschen Grenze anderweitig befüllen zu können. Auch hier wurden wir wieder für den Zaun hinzugeholt«, erklärt Garten- und Landschaftsbauer Frank Schacht. Es handelt sich hier um Zäune, die teilweise aufgrund der hohen Sicherheitsanforderungen in Sonderbau hergestellt werden. »Im Dezember 2022 haben wir in Lubmin die Zaunanlage gebaut.«
Nun hat »Schacht garden« wieder einen außergewöhnlichen Auftrag vor der Brust: »Das was jetzt gebaut wird, hängt mit den Folgelösungen der Nordstream 1 zusammen«, weiß Schacht. Im Oktober wird das Expertenteam für Garten-Landschaft-Zaun eine Station in Mukran auf der Insel Rügen einzäunen. »Hier ist eine Zaunhöhe von drei Metern inklusive vier Reihen Stacheldraht gefordert. Da es die Übersteigbügel für den Stacheldraht nur für drei Reihen gibt, wurden diese bei uns in Sonderanfertigung hergestellt, ebenso wie auch das hohe Zugangstor«, so Schacht. Erhöhte Sicherheitsvorschriften und besondere Arbeitseinweisungen gehören dazu.
An besonderen Baustellen tätig zu sein, ist für das Team von »Schacht garden« fast schon Routine. So war man auch auf am Zaunbau auf der NATO-Airbase in Geilenkirchen oder der Shell-Raffinerie in Köln-Godorf beteiligt.
»Im Vorfeld des kommenden Auftrags wurde uns erzählt, dass dort Angreifer aus politischen bzw. umweltfreundlichen Lagern ständig versuchen, die Pipeline zu beschädigen. Daher wird dort wohl unter ständigem Polizeischutz gearbeitet«, stellen sich die Zaunbauer auf besondere Arbeitsbedingungen auf der Ostsee ein.
Was soll der Zaun schützen?
Der LNG-Terminal-Betreiber »Deutsche Regas« plant vor der Küste Rügens am Hafen von Mukran zwei schwimmende LNG-Terminals (FSRUs) zu stationieren
Die Terminalschiffe nehmen auf Tankern angeschifftes durch extreme Kühlung verflüssigtes Erdgas auf und erhitzen es, um es wieder in einen gasförmigen Zustand zu bringen. Anschließend soll das fossile Gas durch eine eigens errichtete 50 km lange Offshore-Pipeline nach Lubmin ans Festland geleitet werden, wo es in das Erdgasnetz eingespeist werden kann.