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Nach dem deutlichen Einbruch der Konjunktur durch die Corona-Pandemie mehren sich die Anzeichen für eine deutliche Erholung der wirtschaftlichen Lage in der Region.
Industrieunternehmer bewerten ihre aktuelle Situation deutlich schlechter als die Befragten in anderen Wirtschaftssektoren: Vier von zehn beurteilen die Lage negativ, nur jeder sechste ist zufrieden. Zeitgleich sind bei sieben von zehn Betrieben die Umsätze in den zurückliegenden Monaten im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Lediglich jeder achte Befragte berichtet von einer positiven Umsatzentwicklung. Die Auslastung der Produktionskapazitäten sank geringfügig auf 73 Prozent. Sie liegt damit weit unter dem langjährigen Durchschnitt von 80,9 Prozent. Foto: Andreas Steindl / IHK
Das ist das Ergebnis der jüngsten Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen, an der sich mehr als 380 Unternehmen mit insgesamt 33.800 Beschäftigten beteiligt haben. Besonders betroffen sind allerdings weiterhin Industriebetriebe. Ihre Auslastung sank nochmals geringfügig. In den anderen Sektoren berichten die Befragten hingegen überwiegend von guten Geschäften.
»Trotz der Stabilisierung rechnet ein Großteil der Unternehmer in diesem Jahr mit einem deutlichen Umsatzrückgang von durchschnittlich rund 17 Prozent«, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. Entsprechend haben sich auch deren Erträge negativ entwickelt. Aber: »Liquiditätsengpässe sind nach wie vor die Ausnahme. Mehr als jeder zweite Befragte gibt an, dass die Krise bislang keine Auswirkungen auf die finanzielle Lage des Unternehmens hat.«
Die überwiegende Zahl der Unternehmer geht von einer Belebung der Konjunktur in den kommenden Monaten aus und setzt auf eine Verbesserung ihrer Lage im neuen Jahr. »Zwei Drittel rechnen mit einer Rückkehr zur geschäftlichen Normalität bis spätestens Ende 2021 – ein weiteres Viertel erwartet das schon in diesem Jahr«, führt Bayer aus.
Rund jeder dritte Befragte rechnet mit einem Anstieg der Nachfrage bereits in den nächsten Monaten, jedes fünfte Unternehmen ist noch skeptisch. Vor allem in der Industrie haben sich die kurzfristigen Erwartungen deutlich verbessert, auch wegen besserer Exportaussichten. Zugleich steigt die Investitionsbereitschaft wieder, während die Unternehmer bei der Personalplanung noch zurückhaltend sind.
Die Arbeitslosenquote stieg in der Region Aachen binnen eines Jahres um 1,3 Prozentpunkte auf 7,5 Prozent. In NRW liegt sie bei 8,2 Prozent, in Deutschland bei 6,4 Prozent. »Das Instrument der Kurzarbeit wird vor allem noch in der Industrie, aber auch von Dienstleistern genutzt. Im Vergleich zum Frühjahr haben die Zahlen zur Kurzarbeit aber eine klar rückläufige Tendenz«, erklärt Bayer.
Als größte Risiken für die Konjunktur sehen die Unternehmer weiterhin den Rückgang der Inlands- und Auslandsnachfrage sowie die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in Folge der Corona-Pandemie. Trotz der negativen Entwicklung am Arbeitsmarkt und des hohen Anteils an Kurzarbeit hat der Fachkräftemangel wieder an Bedeutung gewonnen. Vier von zehn Befragten geben an, dass sie aktuell offene Stellen längerfristig nicht besetzen können.
Lage in der Städteregion Aachen
Die Betriebe im ehemaligen Kreis Aachen sind mehrheitlich mit der Situation unzufrieden. 23 Prozent der Befragten schätzen die Geschäfte als gut ein, 37 Prozent als schlecht. Die besten Einschätzungen kommen von den Unternehmen im Baugewerbe (Saldo: +33). Die Geschäfte bleiben in den kommenden Monaten stabil: 21 Prozent erwarten eine positive Entwicklung, ebenso viele rechnen mit einer Verschlechterung. Am besten sind die Aussichten auch hier im Baugewerbe (Saldo: +33).
Den gesamten Konjunkturbericht mit Daten und Fakten der einzelnen Branchen gibt es auf www.aachen.ihk.de/konjunkturbericht