Glaubensbote mit großem Herz

Für einen Moment war es ganz still in der Höfener Pfarrkirche, als Reiner Jakobs die unfassbare Spendensumme von 99.750 Euro enthüllte. Dann folgten stehende Ovationen für den singenden Hirten, der die Krippe in der Kirche in jedem Jahr mit Leben füllt.

Der singende Hirte, Reiner Jakobs, präsentiert seine Rekordspende umrahmt von (v.l.) Prof. Dr. Udo Kontny (Kinderonkologie), Peter Schanz (Förderkreis), Bürgermeisterin Margareta Ritter und Höfens Ortsvorsteher Heinz Mertens. Foto: Scheffen

Sehr viele Besucher waren gekommen, um die offizielle Spendenübergabe des singenden Hirten an den »Förderkreis Hilfe für krebskranke Kinder e.V. Aachen« zu sehen und einem letzten Ständchen von Reiner Jakobs zu lauschen. Nach dem stimmungsvollen Einklang enthüllte Jakobs die diesjährige Spendensumme von knapp 100.000 Euro. Acht Wochen lang hat er mit seiner Musik die Krippe belebt und zahlreiche Besucher angelockt. »Was Sie hier aufgebaut haben, ist etwas Wundervolles«, freute sich Prof. Dr. Udo Kontny, Leiter der Kinderonkologie am Klinikum in Aachen. »Sie helfen uns jedes Jahr aufs Neue, die erkrankten Kinder mit dem Besten zu versorgen und eben nicht nur mit dem Notwendigen«, sagte Kontny. Als Beispiel, wie die Spendengelder konkret genutzt werden, nannte er den Fall einer kleinen Krebspatientin die nach erfolgreicher Entfernung eines Hirntumors nun noch eine Strahlentherapie überstehen muss. »Während dieser Bestrahlung muss das Kind ganz ruhig liegen bleiben. Sie können sich vorstellen, wie schwierig diese Situation ist. Von den Spendengeldern konnten wir eine Kinderpsychologin einstellen, die Eltern und Kind während der Strahlentherapie begleitet«, erklärt Kontny. Auch Peter Schanz, Vorstandsmitglied des »Förderkreis Hilfe für krebskranke Kinder e.V. Aachen« zeigte sich tief dankbar für den engagierten Einsatz des singenden Hirten: » Wir danken Ihnen, Herr Jakobs, und allen Helfern und unterstützenden Gesangs- und Musikvereinen für ihren unermüdlichen Einsatz.« Auch Jakobs Familie unterstützt ihn bei seiner Herzensangelegenheit und nimmt viele Entbehrungen hin. »Vielen Dank auch an Ihre liebe Frau und Familie für die tolle Unterstützung bei diesem Projekt«, sagte Schanz. Von den Spendengeldern zahlt der Förderkreis neben zusätzlichem Personal für die Kinder, Investitionen auf Station und unterstützt die betroffenen Familien bei Bedarf. Bürgermeisterin Margareta Ritter zeigte sich bewegt über die große Spendensumme: »Dieser Ort ist ein Anlaufpunkt für Menschen, die Ruhe und Besinnung suchen und dann auch zum Spenden bereit sind. Ich ziehe den Hut vor Ihnen.« Voll des Lobes und der Anerkennung war auch Pastor Friedrich Hack für den singenden Hirten. Er sei ein Glaubensbote und ein lebendiges Stück Evangelium. Jakobs selber zeigte sich gewohnt liebenswürdig und bescheiden und hatte das letzte Wort: »Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich unterstützen. Dankeschön.«